Hassverbrechen an LGBT: Wir brauchen deine Hilfe!

Stop Hate Crime

Stop Hate Crime

In den ver­gan­genen fünf Jahren wurde nach Angaben der EU über ein Drit­tel aller LGBT auf­grund ihrer sex­uellen Ori­en­tierung und/oder Geschlecht­si­den­tität ange­grif­f­en oder mit Gewalt bedro­ht. Keine offizielle Stelle in der Schweiz erfasst Gewalt an LGBT. Nun schliesst die neue Meldestelle «LGBT+ Helpline Schweiz» diese Lücke und startet mit ein­er Plakatkam­pagne ihre Öffentlichkeit­sar­beit.

Zahlen zur homo- und trans­pho­ben Gewalt fehlen bish­er in der Schweiz. Polizeis­tellen und Strafver­fol­gungs­be­hör­den reg­istri­eren Gewal­tak­te zwar basierend auf Ras­sis­mus, die sex­uelle Ori­en­tierung oder Geschlecht­si­den­tität der Opfer von Gewalt spielt bei der Delik­t­sta­tis­tik aber keine Rolle. Das führt zu einem Infor­ma­tions- und Wis­sens­de­fiz­it. Denn was nicht erfasst wird, find­et offiziell auch nicht statt und bleibt unter dem Radar von Poli­tik und Öffentlichkeit. Wo Zahlen fehlen, fehlt es auch an ein­er Legit­imierung von wichti­gen Beratungs- und Unter­stützungsange­boten.

Die neue nationale Meldestelle «LGBT+ Helpline Schweiz» schliesst nun diese Erfas­sungslücke. Opfer, Zeug­in­nen und Zeu­gen erhal­ten die Möglichkeit, mit­tels ein­er 24-Stun­den-Hot­line oder eines stan­dar­d­isierten Online-Frage­bo­gens Diskri­m­inierun­gen, Gewalt- und Has­sver­brechen (Beschimp­fun­gen, ver­bale und kör­per­liche Angriffe etc.) an LGBT anonym zu melden.

Hate Crime-Kampagne im November

Mit­tels ein­er Plakatkam­pagne wer­den Öffentlichkeit, Behör­den und LGBT-Men­schen auf die The­matik von homo- und trans­pho­ben Has­sver­brechen sen­si­bil­isiert und auf die neue Erfas­sungsstelle aufmerk­sam gemacht. Um neb­st den Kanälen wie LGBT-Mag­a­zi­nen und Face­book weit­ere LGBT zu erre­ichen, wird eine Plakatkam­pagne auf die neue Meldestelle hin­weisen. Die Plakate wer­den rund um LGBT-Orte (Bars, Restau­rants, Party­lokale, Cruis­ing-Spots, LGBT-Organ­i­sa­tio­nen, etc.) in der Deutschschweiz aufgestellt. Mit diesem Konzept erre­icht die Kam­pagne ein­er­seits gezielt LGBT, spricht aber auch die Het­er­obevölkerung im öffentlichen Raum an. Die Westschweiz fol­gt in ein­er 2. Welle.

Die Kam­pagne will:

  • Bewusst­machen, was das Phänomen der Has­sre­den und ‑ver­brechen ist und welche Risiken es für das Zusam­men­leben und Men­schen birgt
  • Hassverbrechen/Diskriminierungen online reg­istri­eren und Werkzeuge vorstellen und entwick­eln, um sie zu bekämpfen
  • Junge Leute darin unter­stützen, sich für die Men­schen­rechte und gegen Diskri­m­inierung einzuset­zen; online und offline
  • Opfer von (Online-)Hassreden und ‑ver­brechen unter­stützen und sich mit ihnen sol­i­darisieren Jährlich­es Diskri­m­inierungs- und Gewalt­bericht

Ab 2017 wird die Meldestelle ein­mal jährlich sämtliche Vor­fälle in einem Diskri­m­inierungs- und Gewalt­bericht der Öffentlichkeit und den Behör­den zur Ver­fü­gung stellen. Gle­ichzeit­ig wer­den alle Vor­fälle ab 2017 anonymisiert an die OSZE, die Organ­i­sa­tion für Sicher­heit und Zusam­me­nar­beit in Europa, gemeldet, die sämtliche Hate Crimes in Europa sam­melt und pub­liziert. Damit will die neue Meldestelle einen Beitrag zur Sich­er­stel­lung von wirk­samen Mech­a­nis­men zur Präven­tion und Reduk­tion der Gewalt gegen LGBT-Men­schen leis­ten. Gle­ichzeit­ig stärkt sie das Bewusst­sein der Öffentlichkeit und der Behör­den von Diskri­m­inierun­gen und Has­sver­brechen gegenüber LGBT-Men­schen und steigert die Leis­tungs­fähigkeit der Strafver­fol­gungs­be­hör­den und der Jus­tiz bei der Ver­fol­gung von homo- und trans­phob motiviert­er Gewalt.

>Link zur LGBT+-Helpline

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