Basler Imam: «Homosexualität sei nun einmal eine Sünde»

Immer wieder wer­den wir Homo­sex­uellen von «Reli­gions­führern» ver­schieden­er Glauben­srich­tun­gen ange­grif­f­en — und es ist immer die gle­iche Leier: Dies­mal kommt sie vom Basler Imam Ardian Elezi.

Der Basler Imam Ardian Elezi in ein­er Video­predigt auf YouTube.

Als Reak­tion auf die erste Pride im let­zten Okto­ber im Koso­vo beze­ich­nete Ardian Elezi in ein­er Video­predigt Homo­sex­u­al­ität als «Kreb­s­geschwür gegen die Moral» und als «Krankheit». Schwule seien «Ver­brech­er»: «Gewollt oder unge­wollt ist das ein Ver­such, die Men­schheit zu ver­nicht­en».

Er habe keines­falls zur «Selb­stjus­tiz gegen Schwule aufrufen wollen», vertei­digt sich der Imam nun. Aber «Homo­sex­u­al­ität sei nun ein­mal eine Sünde — nicht nur im Koran, son­dern auch in der Bibel und in der Tho­ra». Und sofort kommt — auch dies sind wir uns längst von anderen «Reli­gions­führern» gewohnt — die Bemerkung, dass Homo­sex­uelle in sein­er Moschee willkom­men seien: «Wir bege­hen alle Sün­den, und wichtig ist vor allem, dass man seine Sün­den bereut und Gott um Verge­bung bit­tet».

In ein­er Medi­en­mit­teilung zeigt sich Pink Cross besorgt und schock­iert über die Äusserun­gen von Imam Ardian Elezi: Die Aus­sage von Ardian Elezi fügt sich ein in eine Rei­he von homofeindlichen und diskri­m­inieren­den Aus­sagen von zahlre­ichen Reli­gions­führern — wie etwa das Refer­at des Chur­er Bischofs Vitus Huon­der von 2015.

Pink Cross set­zt sich für einen effek­tiv­en Diskri­m­inierungss­chutz ein und fordert daher die Poli­tik auf, endlich die Grund­la­gen zu schaf­fen, dass Aufruf zu Hass strafrechtlich ver­fol­gt wer­den kann. Dies wäre möglich, wenn die par­la­men­tarische Motion zur Erweiterung der Anti­ras­simusstrafnorm um die Kri­te­rien sex­uelle Ori­en­tierung und Geschlecht­si­den­tität, die zurzeit in den Recht­skom­mis­sio­nen ist, vom Par­la­ment angenom­men wird. «Heute hat sich wieder ein­mal gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Poli­tik endlich Min­der­heit­en effek­tiv vor Diskri­m­inierung schützt», sagt Geschäfts­führer René Schegg.