Das Kind im schwulen Mann

Seel­is­che Krisen gehören zum Leben. Wie sie sich bemerk­bar machen, was die tief­gründi­gen Ursachen dafür sind und wie sie als Chance genutzt wer­den kön­nen, zeigt dieses Buch auf.

Ein Kind braucht vor­be­halt­lose Liebe. Wird es nicht, so akzep­tiert wie es ist, entste­hen Ver­let­zun­gen. Denn das Kind passt sich seinem Umfeld an, da es von diesem abhängig ist. Beispiel­sweise geschieht dies beim sich homo­sex­uell entwick­el­nden Kind in der het­ero­sex­is­tis­chen Gesellschaft. Solche kindlichen Ver­let­zun­gen kön­nen in uns Erwach­se­nen später seel­is­che Krisen aus­lösen. Krisen, welche men­schlich sind.

Heilung erfahren wir, indem wir zu unserem wahren Selb­st find­en und ohne Wenn und Aber dazu ste­hen. Dies macht uns schliesslich lebendig. Dazu müssen wir wieder ler­nen, unsere wahren Gefüh­le wahrzunehmen und u.a. mit Hil­fe von kon­struk­tiv­er Wut für diese einzuste­hen.

Der Autor ist prak­tizieren­der Psy­chother­a­peut. Er ver­tritt den human­is­tisch-tiefenpsy­chol­o­gis­chen Ansatz. Neben dem Erk­lären der oben kurz dargestell­ten Zusam­men­hänge beurteilt er auch ver­schiedene Ther­a­piefor­men. Am Schluss des Buch­es zeigt der Autor den Weg zu ein­er eigen­ständi­gen und selb­st­bes­timmten Spir­i­tu­al­ität auf. Diese ver­ste­ht er als Suche nach dem wahren Selb­st und damit als Suche nach dem göt­tlichen Anteil in uns.

Das Buch ist in ein­er gut ver­ständlichen Sprache geschrieben. Es set­zt kein psy­chol­o­gis­ches Wis­sen voraus. Die alltäglichen Beispiele sowie vier Lebens­geschicht­en tra­gen zum Ver­ste­hen des The­o­retis­chen bei. Das Buch ist ein guter Aus­gangspunkt auf dem Weg zu sich Selb­st. Auf ein authen­tis­ches Leben!

Andreas Mosi­mann 14.11.2012

Tim Kurt Wiesen­dan­ger
“Das Kind im schwulen Mann — In seel­is­chen Krisen zum wahren Selb­st find­en”
Van­den­hoeck & Ruprecht, Göt­tin­gen 2010
ISBN 978–3‑525–40163‑7, 154 Seit­en