Die diesjährige GV der LOS

Die Lesbenorganisation Schweiz LOS hielt am 29. April ihre Generalversammlung in Bern ab

Der Vor­stand im Amt wurde ohne Gegen­stimme wiedergewählt. Theres Bachofen, Maya Burkhal­ter und Domeni­ca Pri­ore hat­ten sich für ein weit­eres Jahr als Co-Präsi­dentin­nen zur Ver­fü­gung gestellt. Drei Co-Präsi­dentin­nen hat­ten sich nicht mehr zur Wahl gestellt: Sie waren im Feb­ru­ar wegen intern­er Mei­n­ungsver­schieden­heit­en aus dem Vor­stand aus­ge­treten. Bar­bara Lan­the­mann ist seit 2013 die Geschäft­slei­t­erin der LOS.

Die Les­benor­gan­i­sa­tion Schweiz wurde 1989 gegrün­det und zählt 1000 Mit­frauen und 28 regionale Organ­i­sa­tio­nen aus der ganzen Schweiz. Sie erhält keine staatlichen Sub­ven­tio­nen, son­dern finanziert sich einzig durch Mit­glieder­beiträge und Spenden von Sympathisant*innen. Die Geschäft­sleitung wird in einem 90-Prozent-Pen­sum aus­geübt, die Co-Präsi­dentin­nen leis­ten unent­geltliche Arbeit. Auf­grund der schwieri­gen finanziellen Lage sah sich die LOS gezwun­gen, auf eigene Büroräume zu verzicht­en. Weit­ere Spar­mass­nah­men wer­den nötig sein, um die zahlre­ichen und kom­plex­en Her­aus­forderun­gen zu meis­tern.

An der diesjähri­gen Gen­er­alver­samm­lung gaben vor allem das Image und die poli­tis­che Aus­rich­tung der LOS für die näch­sten Jahre zu disku­tieren. Kri­tisiert wur­den ins­beson­dere das neue Logo, das Anfang dieses Jahres einge­führt wurde, sowie der bewusste Ein­schluss von Frauen*, der – gemäss der Mei­n­ung einiger bish­eriger Mit­frauen der LOS – von den Leitlin­ien der Statuten abwe­icht. Wie andere Organ­i­sa­tio­nen hat sich die LOS dafür entsch­ieden, offen­er zu sein gegenüber bi und trans* Frauen sowie gegenüber all jenen Frauen, die sich kein­er Geschlecht­si­den­tität oder sex­uellen Ori­en­tierung zuord­nen wollen. Diesen Entsch­ied haben einige Mit­frauen kri­tisiert: Sie sind der Mei­n­ung, dass die LOS damit nicht mehr genü­gend die Inter­essen der les­bis­chen Frauen vertrete.

Das neue Logo wurde mit ein­er knap­pen Mehrheit der Stim­men angenom­men. Dem Antrag des Vor­stands für einen kon­struk­tiv­en Dia­log wurde mit ein­er grossen Mehrheit zuges­timmt. Nach der Som­mer­pause wird ein Sym­po­sium stat­tfind­en, an dem Vor­stand, Geschäft­sleitung und Mit­frauen sowie Vertreterin­nen der Mitor­gan­i­sa­tio­nen die zukün­ftige Aus­rich­tung der LOS debat­tieren wer­den.

Die LOS hat­te zwei Ref­er­entin­nen an ihre Gen­er­alver­samm­lung ein­ge­laden: Sylvia Locher, die Präsi­dentin der Organ­i­sa­tion «Pro Sin­gle Schweiz», und Johan­na Egli, Mit­glied von aktivistin.ch. Dieses fem­i­nis­tis­che Kollek­tiv aus Zürich hat in den ver­gan­genen Monat­en einige orig­inelle mil­i­tante Aktio­nen durchge­führt.

Gemäss ein­er Medi­en­mit­teilung