Stufe eins auf dem Weg zu den neuen HAB: Ein neues Fundament

Jet­zt wird es konkret: Diese Tage erhal­ten unsere Mit­glieder zusam­men mit der neuen Aus­gabe der HABin­fo den Entwurf für die neuen Statuten. Die Mit­glieder sind ein­ge­laden, an der MV vom 16. Mai 2018 darüber zu befind­en.

Von Papier und Menschen

Bere­its in der HABin­fo vom März/April 2018 berichteten wir über die Klausurta­gung vom 4. Novem­ber 2017 und deren Ergeb­nisse. Die Teil­nehmenden waren sich einig, dass die HAB zuerst ihre Rolle und Organ­i­sa­tion über­denken müssen und dafür ein neues Fun­da­ment brauchen. Das Fun­da­ment eines Vere­ins sind die Statuten.

Fünf Men­schen wis­sen jet­zt, dass Statuten eine hochin­ter­es­sante Sache sind: Gabriel­la Schaller leit­ete die Pro­jek­t­gruppe und sorgte für Speis und Trank, Christoph Janser hat­te als HAB-Präsi­dent stets den ganzen Vere­in im Blick, Daniel Frey schöpfte aus seinem Erfahrungss­chatz mit zahlre­ichen früheren Pro­jek­ten, Markus Oehrli ver­trat die Per­spek­tive der Arbeits­grup­pen, und Car­o­line Schaller kom­men­tierte unsere Entwürfe aus der Aussen­sicht.

In sechs Sitzun­gen disku­tierten wir die Ansprüche an die HAB inner­halb der LGBT-Bewe­gung und auf dem Platz Bern. Wir ver­sucht­en uns im Zeich­nen von Organ­i­gram­men und besprachen die Auf­gaben und Kom­pe­ten­zen der Vere­in­sor­gane. Zulet­zt ent­stand ein Statute­nen­twurf mit fol­gen­dem Ziel: schlank, über­sichtlich, ver­ständlich, flex­i­bel.

Neue Statuten sind kein Selb­stzweck. Es braucht Mit­glieder, die die HAB mit ihren Ideen gestal­ten und vor­wärts­brin­gen. Die Arbeit in den Grup­pen wird attrak­tiv­er wer­den, weil sie sich auf ihr The­ma konzen­tri­eren kön­nen und von Admin­is­tra­tivem ent­lastet wer­den. Im Gegen­zug will sich der Vor­stand in Ressorts gliedern. Diese wer­den für die Koor­di­na­tion und das Bud­get der ihnen zugewiese­nen Grup­pen ver­ant­wortlich sein. Für alle Ressorts stellen sich geeignete Kan­di­dat­en zur Wahl.

Die Statuten­re­vi­sion und die Wahlen des neuen Vor­stands sind nur der erste Schritt zu den neuen HAB. Die Klausurta­gung hat drei weit­ere The­men definiert, die ver­tieft disku­tiert wer­den soll­ten: «Poli­tik und Gesellschaft», «Ange­bote» (z.B. Beratung, Tre­ff­punk­te), «Mit­glieder und Moti­va­tion». Für emo­tionale The­men (z.B. eine Namen­sän­derung) will man sich eben­falls die nötige Zeit nehmen. Aber zuerst heisst es: Nehmt teil an der MV vom 16. Mai. Eure Stimme ist gefragt.

Markus Oehrli

 

Die Kandidierenden stellen sich vor

Christoph Janser, Prä­sid­i­um:
So sein zu kön­nen, wie man sein will, braucht Über­win­dung, Engage­ment und eine Vor­bild­funk­tion. Nicht nur das Com­ing-out und die Begleitung in diesem Prozess, son­dern auch andere Fra­gen rund ums «Ander­s­sein» bewe­gen mich. Aber auch pos­i­tives wie Fre­und­schaften, der Bil­dung von Net­zw­erken, dem Auf­bau von Unter­stützungsange­boten, coolen Anlässen und Tre­f­fen mit inter­es­san­ten Men­schen spornen mich an, in den HAB mitzuar­beit­en.
Max Krieg, Sekre­tari­at:
Ken­nt ihr den Film «Die Herb­stzeit­losen»? Nach beina­he 20 Jahren Schwu­le­nak­tivis­mus im Tessin (1972 bis 1989) gab es in Bern erst­mal eine Pause – bis wir 1997 PinkRail grün­de­ten und damit auch erre­icht­en, dass der SGB eine Les­ben- und Schwu­lenkom­mis­sion ein­set­zte. Nach mein­er Pen­sion­ierung 2011 liess ich mich wieder «angeln», zuerst als Sekretär der HAB und dann als Vor­standsmit­glied von Pink Cross. Und hier bin ich noch, im zweit­en Aktivis­mus­früh­ling – nicht bis ins Grab wahrschein­lich.
Daniel Fust, Finanzen:
Seit vie­len Jahren bin ich regelmäs­sig Gast bei den 3gang-Nacht­essen sowie Kunde der Bib­lio­thek. Nun war es wirk­lich Zeit, mich für die stets tollen Aktiv­itäten und ver­schiede­nen inter­es­san­ten Ange­bote der HAB zu revanchieren. Auf­grund ein­er Vakanz im Vor­stand wurde ich für die Mitar­beit ange­fragt. Ich habe mich entsch­ieden, das Amt des Kassiers zu übernehmen. Seit 2015 bin ich gewählt und beauf­tragt dafür zu sor­gen, dass die Finanzen stim­men.
Petra Brom­bach­er, Koor­di­na­tion Pro­jek­te:
Seit mein­er Kind­heit begleit­et mich meine wahre Iden­tität als Schat­ten. Mein Umfeld hat­te mich gehin­dert, meine weib­liche Seite auszuleben. Vor zwei Jahren habe ich dann erst­mals den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt — zu Beginn mit gross­er Angst vor neg­a­tiv­en Reak­tio­nen. Ich stelle mich für die Wahl in den Vor­stand zur Ver­fü­gung, um ein­er­seits mehr trans Per­so­n­en zu ermuti­gen ihre gewün­schte Iden­tität zu leben und ander­er­seits eine Brücke zu Schwulen und Les­ben zu schla­gen.
Daniel Frey, Koor­di­na­tion Kom­mu­nika­tion:
1971 – mit zehn – veröf­fentlichte ich erst­mals eine Schülerzeitung. Zwis­chen 1982 und 1990 schrieb ich für die Ton­jäger. Von 1994 bis 1996 tex­tete ich für die Vere­in­szeitung des dama­li­gen Ursus Club. Seit 2003 gehöre ich zur GAYRA­DIO-Redak­tion. Und seit 2004 bin ich irgend­wie mit der HABin­fo ver­bun­den. «Kom­mu­nika­tion» war für mich immer Lei­den­schaft. So ist es irgend­wie logisch, dass ich für den Job des «Kom­mu­nika­tors» kan­di­diere – als «Queer­denker» und «Vere­ins­meier» sowieso.
Ulrich Zim­mer­mann, Koor­di­na­tion Beratung:
Ich bin 62 Jahre alt und Vater ein­er erwach­se­nen Tochter. Seit 18 Jahren bin ich mit meinem Part­ner David zusam­men, wir leben in einge­tra­gen­er Part­ner­schaft. Ich habe zulet­zt über 20 Jahre bei Coop in der Aus­bil­dung gear­beit­et, bevor ich mich let­ztes Jahr frühzeit­ig pen­sion­ieren liess. Bei der HAB leite ich seit zwei Jahren die Beratungs­gruppe «Schwule Väter». Da mir die Beratung – auch auf­grund per­sön­lich­er Erfahrun­gen – wichtig ist, stelle ich mich gerne für die Funk­tion «Koor­di­na­tor Beratung» zur Ver­fü­gung.
Kurt Hof­mann, Koor­di­na­tion Tre­ff­punk­te:
Kraft und Erhol­ung finde ich in der Natur, in meinem Garten, auf ein­er Gebirgs­tour oder Wan­derung – beispiel­sweise mit der Wan­der­gruppe «les lacets ros­es». Aber auch Kul­tur ist für mich sehr wichtig. Und da sind meine Anknüp­fungspunk­te zur HAB und zu meinem zukün­fti­gen Engage­ment im Vor­stand. Darauf freue ich mich und hoffe auf neuen Schwung in den «neuen HAB». Bleiben wir am Ball und sind offen für Neues.
Hans Peter Hard­meier, Poli­tik und Gesellschaft:
Ich bin kein Polit­profi – aber ger­ade deshalb reizt es mich sehr, die Gruppe «Poli­tik und Gesellschaft» zu leit­en. Mein Ziel dabei: Schw­er­punk­te set­zen, die uns in unserem Bestreben nach Gle­ich­berech­ti­gung weit­er brin­gen. Dabei erwarte ich aber auch von unseren Mit­gliedern Inputs und Vorschläge – es darf auch Kri­tik sein, solange diese kon­struk­tiv sind. Auf Polemik und Besser­wis­serei verzichte ich dabei gerne. Auf gute Zusam­me­nar­beit!