Hass und Hetze sind keine Meinung

An der heuti­gen Medi­enkon­ferenz präsen­tierte das geg­ner­ische Ref­er­en­dum­skomi­tee seine Argu­mente. Hass, Het­ze und Diskri­m­inierung sollen weit­er­hin nicht straf­bar sein. Die schwulles­bis­chen Organ­i­sa­tio­nen der Schweiz hinge­gen ste­hen – zusam­men mit ihren tausenden Mit­gliedern – geschlossen hin­ter dem notwendi­gen Schutz vor Hass und Diskri­m­inierung.

Die Gegner*innen

Das Ref­er­en­dum­skomi­tee, beste­hend aus Klein­parteien vom recht­en Rand und Einzelper­so­n­en, find­en, dass ein Schutz vor Hass und Het­ze für Les­ben, Schwule und Bisex­uelle nicht nötig sei. Als Haup­tar­gu­ment gegen den Schutz vor Hass führen die Gegner*innen der Geset­zesvor­lage die Mei­n­ungs­frei­heit ins Feld: Ein Schutz vor Hass, Het­ze und Diskri­m­inierung beschnei­de die freie Mei­n­ungsäusserung.

Das Komi­tee «Ja zum Schutz vor Hass», das für die Erweiterung der Anti-Ras­sis­musstrafnorm kämpft, ist schock­iert über diese Argu­men­ta­tion: «Die Mei­n­ungs­frei­heit wird hier ver­wen­det, um gezielt die Men­schen­würde von Min­der­heit­en anzu­greifen. Das Ref­er­en­dum­skomi­tee miss­braucht die Mei­n­ungs­frei­heit, um sich sel­ber als den dif­famierten Min­der­heit­en über­legen darzustellen. Hass und Het­ze sind keine Mei­n­ung», führt Salome Zim­mer­mann vom Komi­tee «Ja zum Schutz vor Hass» aus.

Auch han­delt es sich beim Schutz vor Hass nicht um ein Son­der­recht für Les­ben, Schwule und Bisex­uelle, wie die Gegner*innen behaupten. Nicht nur die Medi­en­berichter­stat­tung der let­zten Monate zeigt die Dringlichkeit dieses Geset­zes, son­dern auch Bun­desrat und die Mehrheit des Par­la­ments find­en den Schutz vor Hass notwendig. Nation­al­rat Ange­lo Bar­rile vom Komi­tee «Ja zum Schutz vor Hass» ergänzt: «Les­ben, Schwule und Bisex­uelle sind homo­phobem Hass und Diskri­m­inierung derzeit schut­z­los aus­ge­set­zt. So gehen bei der LGBT+Helpline wöchentlich mehrere Mel­dun­gen von Über­grif­f­en ein. Mit der Erweiterung der Anti-Ras­sis­musstrafnorm kön­nen wir da anset­zen, wo Hass entste­ht und einen wichti­gen Schritt in Rich­tung Gle­ich­berech­ti­gung machen.»