HAZ queer Zürich: 45 Jahre für Sichtbarkeit und Akzeptanz

45 Jahre für die Anliegen von Les­ben, Schwulen, Bisex­uellen und trans* Men­schen: Die HAZ machen sich ein Geburt­stags­geschenk, das ihrer Vielfalt gerecht wird.

Am 17. Novem­ber 1971 grün­de­ten einige Stu­den­ten die erste homo­sex­uelle Arbeits­gruppe in Zürich. Im März 1972 wurde dann in Zürich Rosa von Praun­heims Skan­dal-Film «Nicht der Homo­sex­uelle ist per­vers, son­dern die Sit­u­a­tion, in der er lebt» gezeigt. Skan­dalös war der Film, weil er sicht­bar machte, was viele wussten, fast alle ver­steck­ten und einige ahn­ten: Homo­sex­u­al­ität existiert und die Sit­u­a­tion ins­beson­dere von homo­sex­uellen Män­nern ist desas­trös. Das Ver­steck­en­müssen, die Scham, die Unwis­senheit führen dazu, dass Beziehun­gen flüchtig und anonym bleiben, dass kaum jemand leben und lieben kann, wie er*sie möchte.

Der Film führte im gesamten deutschsprachi­gen Raum dazu, dass sich «Homo­sex­uelle Arbeits­grup­pen (HA)» grün­de­ten. Die HAZ — mit Vere­ins­grün­dung am 22. März 1972 — waren die ersten in der Schweiz.

Sei­ther hat sich unglaublich viel bewegt. Ver­glichen mit 1972 ist die Lebenssi­t­u­a­tion von LGBTQ-Men­schen deut­lich bess­er gewor­den. Auch wenn die rechtliche Gle­ich­stel­lung noch nicht gegeben ist – und auch wenn Homo‑, Bi- und Trans­feindlichkeit ger­ade wieder gefährlichen poli­tis­chen Aufwind bekom­men.

Die Com­mu­ni­ty ist vielfältiger gewor­den. Ging es zunächst nur um sex­uelle Ori­en­tierung (LGB), sind seit eini­gen Jahren auch trans* Men­schen und queer lebende Men­schen sicht­bar gewor­den, Men­schen deren Geschlecht sich nicht an die biol­o­gis­tis­che Zuweisung bei der Geburt hält.

Die HAZ tra­gen dieser Vielfalt inhaltlich schon seit eini­gen Jahren Rech­nung. Mit dem neuen Claim: «Queer Zürich» wird es nun deut­lich­er: Die HAZ sind weit mehr als «homo­sex­uelle Arbeits­grup­pen». Arbeits­grup­pen, die sich mit Bi und Trans* befassen, oder in denen sex­uelle Ori­en­tierung und Geschlecht­si­den­tität keine Rolle spie­len, sind längst Teil des Ange­bots.

Diese Vielfalt zeigt sich auch in dem Geburt­stags­geschenk, dass die HAZ sich und ihren Nutzer*innen machen: Ihre neue Web­site. Unter haz.ch wer­den nicht nur die Ange­bote, Beratung, Tre­f­fen und Grup­pen vorgestellt, son­dern es find­en sich auch 45 Figürchen, die divers­er nicht sein kön­nten. Erst­mals wur­den die Figürchen in der Kam­pagne gegen die kan­tonale Anti-Ehe-Ini­tia­tive der EDU ver­wen­det: Damals im Hochzeits­ge­wand. Nun sind sie in Freizeitk­lei­dung zurück in den HAZ und machen klar, dass «Vielfalt» von Mei­n­un­gen und Lebensweisen, von Leben­sphasen und Geschlechtern mass­ge­blich sind für die Art und Weise, wie die HAZ ihren Auf­trag ver­ste­hen. Eine Heimat zu sein für alle, die sich mit dem Gle­ich­stel­lungsan­liegen iden­ti­fizieren und für alle, die Unter­stützung benöti­gen.

Gemäss ein­er Medi­en­mit­teilung