Interfraktionelle Motion zur «Sicherstellung des Beratungsangebots für die LGBTI-Community» eingereicht

Am let­zten Don­ner­stagabend haben im Bern­er Stad­trat Rudolf Friedli (SVP), Janine Wic­ki (GFL), Tabea Rai (AL), Leena Schmit­ter (GB), Patrick Zil­lig (GLP), Dan­nie Jost (FDP), Philip Kohli (BDP/CVP) und Mohamed Abdi­rahim (JUSO) die Motion zur «Sich­er­stel­lung des Beratungsange­bots für die LGBTI-Com­mu­ni­ty» ein­gere­icht.

Die unterze­ich­nen­den Politker*innen schreiben im Text zu ihrer Motion, «dass Jugendliche der LGBTI-Com­mu­ni­tiy öfter als andere Jugendliche Suizid bege­hen». Trotz­dem habe, wie die Motionäre weit­er schreiben, der Kan­ton Bern Ende 2016 die Unter­stützungsleis­tun­gen an die Beratun­gen der HAB eingestellt. Grund sei eine «an­geblich zu geringe Nach­frage nach dem Ange­bot». Tat­säch­lich suchen aber allerd­ings 300 bis 400 Men­schen im Jahr Unter­stützung bei den HAB.

Die Motion ver­langt vom Bern­er Gemein­der­at:

  • der HAB einen jährlichen Beitrag von 20‘000 Franken für die Aufrechter­hal­tung der psy­chol­o­gis­chen Beratun­gen im bish­eri­gen Rah­men zu entricht­en, bis der Kan­ton diesen Betrag wieder übern­immt.
  • sich bei der Gesund­heits- und Für­sorgedi­rek­tion dafür einzuset­zen, dass der Kan­ton seinen bish­eri­gen jährlichen finanziellen Beitrag an die HAB wieder leis­tet.

Die Motion hat den Sta­tus «ein­gere­icht», wurde allerd­ings nicht als «dringlich» eingestuft. Nun wird der Gemein­der­at dazu eine Stel­lung­nahme abgeben müssen. Anschliessend geht das Geschäft zur Abstim­mung zurück in den Stad­trat. Im Inter­view mit GAYRADIO ist sich SVP-Stad­trat Rudolf Friedli sich­er, dass die HAB ab dem näch­sten Jahr wiederum Geld von der öffentlichen Hand bekom­men sollte.

Unser Präsi­dent Christoph Janser ist über die Ein­re­ichung der Motion hocher­freut. Sie beweise die Wichtigkeit der HAB-Beratung. «Schätzun­gen gehen davon aus, dass in der Schweiz in den ver­gan­gen fünf Jahren 30 Prozent aller Schwulen, Les­ben, trans* und inter* Men­schen zu Hause oder in der Öffentlichkeit ange­grif­f­en oder mit Gewalt bedro­ht wer­den», betont Christoph Janser. «Unser Vere­in bietet einen sicheren und geschützten Ort, der noch immer sehr wichtig ist».