Kanton Bern sagt JA zur statistischen Erfassung von «hate crime»

Nach gestri­gen knap­pen Nein im Stän­der­at war die Zit­ter­par­tie heute im Grossen Rat gross. Vor ein paar Augen­blick­en meldete die Bern­er Gross­rätin Bar­bara Stuc­ki via What­sApp, dass der Grosse Rat ihrer Motion «LGBTl-feindliche Gewalt sta­tis­tisch erfassen» mit 87 Ja- gegen 52 Nein-Stim­men bei 10 Enthal­tun­gen zuges­timmt hat.

Im Kan­ton Bern wer­den also Gewaltver­brechen mit LGBTI-feindlichem Motiv kün­ftig sta­tis­tisch erfasst. Die Motionärin: «Der Grosse Rat hat unsere Motion heute Nach­mit­tag gegen den Willen der Regierung über­wiesen». Die so erhobe­nen Zahlen wer­den zeigen, ob und in wiefern im Kan­ton Bern homo‑, trans- oder inter­phobe Gewalt aus­geübt wird und daraus konkrete Mass­nah­men dage­gen abgeleit­et wer­den kön­nen.

Einge­bracht hat­te Bar­bara Stuc­ki (GLP) die Motion am 17. Mai des let­zten Jahres zusam­men mit den Grossrät*innen Jan Gnä­gi (BDP), Meret Maria Schindler (SP) und Christa Ammann (AL).

Zuges­timmt haben bei der Abstim­mung im Rat die Parteien BDP, GLP, EVP, SP und Grü­nen. Die Geg­n­er des Vorstoss­es von FDP, SVP und EDU beton­ten – selb­stver­ständlich – auch sie verurteil­ten jegliche Art von Gewalt. Eine Sta­tis­tik bringe jedoch den Betrof­fe­nen nichts und die Bürokratie werde weit­er aus­ge­baut.