Kirchen setzen sich gegen Diskriminierung von Homosexuellen ein

Keine Diskri­m­inierung von Homo­sex­uellen: Unter diesem Leit­satz feiern dreis­sig Gemein­den aus den Kirchen des Kan­tons Bern den diesjähri­gen Tag der Men­schen­rechte. Der gemein­sam mit Amnesty Inter­na­tion­al, ACAT und ver­schiede­nen LGBT-Organ­i­sa­tio­nen organ­isierte Tag in Bern soll einen Neuan­fang im Umgang mit dem für die Kirchen in der Ver­gan­gen­heit schwieri­gen The­ma markieren.

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Der 10. Dezem­ber ste­ht wie jedes Jahr ganz im Zeichen der Men­schen­rechte. Die Arbeits­ge­mein­schaft christlich­er Kirchen Region Bern  (AKiB), der neben den drei Lan­deskirchen noch acht weit­ere Kon­fes­sio­nen und christliche Gemein­schaften ange­hören, wid­met den diesjähri­gen Tag der Men­schen­rechte einem kirchen­in­tern lange als Tabu behan­del­ten The­ma: Unter dem Titel “Keine Diskri­m­inierung von Homo­sex­uellen” set­zen sich die drei Lan­deskirchen gemein­sam mit weit­eren Kirchenor­gan­i­sa­tio­nen dafür ein, dass Les­ben und Schwule nicht mehr aus­ge­gren­zt wer­den. “Die Kirchen hat­ten lange ein sehr schwieriges Ver­hält­nis zu Homo­sex­uellen und haben es zum Teil heute noch”, sagt Christoph Schuler, christkath. Pfar­rer. “Es gilt für die Kirchen umzukehren von Verurteilun­gen und Diskri­m­inierun­gen”. Und Judith Pörk­sen Roder, Lei­t­erin der ev.-ref. Fach­stelle Gemein­deleben fordert: “Wir müssen uns proak­tiv für gle­ichgeschlechtlich Liebende ein­set­zen”. Mit dem diesjähri­gen Men­schen­recht­stag wollen die Bern­er Kirchen ein Zeichen für Vielfalt set­zen und einen Neuan­fang markieren. “Homo­sex­u­al­ität soll kirchen­in­tern kein Tabuthe­ma mehr sein, Diskri­m­inierung in jeglich­er Form darf es nicht mehr geben”, betont André Flury, Leit­er der röm.-kath. Fach­stelle Kirche im Dia­log.

Margret Kiener Nellen und Pierre Stutz als Redner*innen

Der Tag der Men­schen­rechte wird in der christkatholis­chen Kirche St. Peter und Paul in Bern mit ein­er öku­menis­chen Feier began­gen. Als promi­nente Red­ner­in tritt unter anderem SP-Nation­al­rätin Mar­gret Kiener Nellen auf, die sich seit Jahren gegen die Diskri­m­inierung von Homo­sex­uellen ein­set­zt. “LGBTI-Rechte sind Men­schen­rechte – ich kämpfe dafür bis zum Erre­ichen der rechtlichen und tat­säch­lichen Gle­ich­stel­lung!”, so Kiener Nellen. Eben­falls referieren wird Pierre Stutz, The­ologe, geistlich­er Begleit­er und Autor. Stutz war katholis­ch­er Priester und hat­te sich vor 14 Jahren geoutet. Er ist überzeugt: “Das Lied der Liebe ken­nt viele Melo­di­en. Homo­sex­uelle Men­schen sind geseg­net und sind ein Segen!”.

Der diesjährige Tag der Men­schen­rechte in Bern wird gemein­sam mit Amnesty Inter­na­tion­al, der öku­menis­chen Aktion der Chris­ten für die Abschaf­fung der Folter ACAT, dem Schweiz­er Dachver­band der Schwulen Pink Cross, der Les­benor­gan­i­sa­tion Schweiz LOS und dem Vere­in schwule Seel­sorg­er Schweiz Adamim organ­isiert. “Wir freuen uns, dass die Kirchen in Bern sich diesem wichti­gen The­ma annehmen und hof­fentlich dazu beitra­gen, zwis­chen Kirchen und homo­sex­uellen Men­schen einen Bogen zu schla­gen”, sagt Bas­t­ian Bau­mann, Geschäft­sleit­er von Pink Cross.

Programm

Der Anlass wird von fol­gen­den Organ­i­sa­tio­nen getra­gen