Kulturtipp: Der glückliche Prinz

Rupert Everett ärg­erte sich immer wieder darüber, dass man als schwuler Schaus­piel­er in Hol­ly­wood keine Rollen ange­boten bekomme. Was liegt also näher, als sich gle­ich sel­ber unter die Filmemach­er zu begeben. Bei «The Hap­py Prince» führte Rupert Everett nicht nur die Regie, son­dern spielt auch gle­ich Oscar Wilde in der Haup­trol­le.

Im Zim­mer ein­er Absteige in Paris liegt Oscar Wilde (Rupert Everett) auf seinem Ster­be­bett, Erin­nerun­gen an früher ver­set­zen ihn in andere Zeit­en und an andere Orte. War er wirk­lich einst der berühmteste Mann in Lon­don? Der Kün­stler, der von ein­er Gesellschaft gekreuzigt wurde, die ihn einst anhim­melte? Der Lieb­haber, ver­haftet und freige­lassen, der im let­zten Abschnitt seines Lebens den­noch dem Ruin ent­ge­gen­taumelt? Wilde lässt sein Leben nochmals Revue passieren: der gescheit­erte Ver­such, sich mit sein­er jahre­lang lei­den­den Ehe­frau Con­stance zu ver­söh­nen, die wieder auf­flam­mende, fatale Liebe­saf­färe mit Lord Alfred Dou­glas sowie die warmherzige Hingabe von Rob­bie Ross, der verge­blich ver­suchte, Wilde vor sich selb­st zu ret­ten.

Ein sehr span­nen­der und für die schwule Geschichte wichtiger Film mit Rupert Everett in sein­er bish­er ein­drucksvoll­sten Rolle — als Haupt­darsteller und auch als Regis­seur. «The Hap­py Prince» läuft jet­zt in den Kinos.