Kulturtipp: Die Highlights der neuen Saison des Berner Stadttheaters

Als High­lights der soeben ges­tarteten neuen Sai­son von «Konz­ert The­ater Bern» habe ich zwei Auf­führun­gen aus­ge­sucht, die die LGBT+Community sich­er begeis­tern wird …

Love Life!

Im Bern­er Stadtthe­ater feiert heute Abend «Love Life» Pre­miere. Das Vaude­ville (eine Früh­form des franzö­sis­chen Schlagers) von Kurt Weill erzählt die Geschichte von Susan und Sam Coop­er, deren Ehe in ein­er tiefen Krise steckt (und doch sich­er als Diskus­sion­s­grund­lage zur Öff­nung der Ehe doch bestens passt). Doch in «Love Life», das 1948 am Broad­way uraufge­führt wurde, erzählt der Kom­pon­ist Kurt Weill nicht nur eine Liebesgeschichte am Abgrund, son­dern kri­tisiert vor allem den boomenden Kap­i­tal­is­mus. Und so durch­laufen Susan und Sam in bun­ten Revue-Num­mern neb­st ihrer eige­nen Beziehung auch 150 Jahre amerikanis­ch­er Geschichte.

Nach der Machter­grei­fung Hitlers floh Kurt Weill wegen sein­er jüdis­chen Abstam­mung 1933 nach Frankre­ich und emi­gri­erte 1935 in die Vere­inigten Staat­en. In den 1940er Jahren war er am New York­er Broad­way ein erfol­gre­ich­er Musi­calkom­pon­ist. 1943 nahm er die amerikanis­che Staats­bürg­er­schaft an. Als Kom­pon­ist wurde er vor allem durch «Die Dreigroschenop­er» und seine Zusam­me­nar­beit mit Bertolt Brecht bekan­nt.

Vier Jahreszeiten

Nach dem grossen Erfolg von «Callas» wid­met sich Este­fa­nia Miran­da in ihrer neuen Chore­ografie einem der bedeu­tend­sten Werke der Musikgeschichte: den «Vier Jahreszeit­en». Basierend auf Anto­nio Vivald­is berühmten Par­ti­turen hat Max Richter eine furiose Ver­sion des Zyk­lus geschaf­fen.

Este­fa­nia Miran­das Chore­ografie konzen­tri­ert sich dabei auf den Dia­log zwis­chen der Natur und dem Men­schen und dessen hochmütigem Ver­such, sich diese Kräfte zunutze zu machen und sie zu bezwin­gen. Ein Tanzstück in gross­er Ensem­blebe­set­zung. Ich denke, es wird «der Ham­mer» … Pre­miere ist am 3. Novem­ber.