Jahresthema 2017: Medien*queer

Wir sind uns bewusst: Je sicht­bar­er und bemerk­bar­er unsere LGBT+ Gemein­schaft wird – desto rauer wird auch der Gegen­wind. Bestes Beispiel ist die EDU-Ini­tia­tive “Schutz der Ehe”, die ver­langte, dass im Kan­ton Zürich die Ehe für gle­ichgeschlechtliche Paare ver­boten wird. Oder warum schreibt die Bern­er Tageszeitung ‘Bund’ in grossen Let­tern “Die Bevölkerung befür­wortet die Homo-Ehe”? Die soge­nan­nte “Homo-Ehe” wurde doch bere­its 2005 an der Urne vom Volk angenom­men – jet­zt geht es doch eigentlich um die Öff­nung der Ehe …

Lauthals: Unser Jahresthema 2017: Medien*queer!
Lau­thals: Unser Jahres­the­ma 2017: Medien*queer!

Ler­nen wir, wie Medi­en über­haupt funk­tion­ieren. Ler­nen wir den Umgang mit Online-Plat­tfor­men. Ler­nen wir, gün­stig ges­timmte Aus­sagen zu unter­stützen und zu nutzen. Ler­nen wir, uns von Hassverbreiter*innen nicht ein­schüchtern zu lassen – und machen wir es zu unser­er Pflicht, diese zu demask­ieren. (Und deshalb set­zen wir uns auch für einen ergänzten Anti-Ras­sis­mus-Artikel im Strafge­set­zbuch.)

Als junger Men­sch auf der Suche nach dem eige­nen Weg ist der Medi­ene­in­fluss sehr rel­e­vant und wir wis­sen alle wie Per­fek­tion in den Medi­en zur Norm gemacht wird. Das Inter­net ist dies­bezüglich Fluch und Segen zugle­ich. Junge Schwule merken rasch, wie vielfältig die Com­mu­ni­ty ist, lesen aber auch viel darüber “wie man zu sein hat”.
Chris­t­ian Fontana, 30, Buch­händler
im Pink Mail, Sep­tem­ber 2016

Ein Tabu wird gebrochen

In ein­er ersten Ver­anstal­tung zu unserem Jahres­the­ma Medien*queer wollen wir aufzeigen wie in den 1970er Jahren mit dem The­ma Homo­sex­u­al­ität umge­gan­gen wurde. Im April 1978 führte das Schweiz­er Fernse­hen zur besten Sendezeit eine abfül­lende “Teleare­na” zum The­ma durch. Die Sendung schlug in der Bevölkerung wie eine Bombe ein; brach sie doch ein Tabu. Und Jahre später – mit Abstand – kann die Sendung als ein Meilen­stein in der Geschichte der Schwulen- und Les­ben­be­we­gung beze­ich­net wer­den.

Mar­tin Fröh­lich – Bun­des­beamter und Offizier (im Unruh­e­s­tand), HAB-Ehren­mit­glied – war damals in der Sendung dabei. Zusam­men mit “Mut­ter” Fröh­lich wer­den wir am 11. Jan­u­ar um 19.30 Uhr in der Vil­la Stuc­ki die “Teleare­na” anschauen. Und Mar­tin wird von den Vor­bere­itun­gen zur Sendung, von der Sendung sel­ber und von der Zeit nach der Sendung erzählen.

Medienworkshop «Richtig kommunizieren»

Der in Zusam­me­nar­beit mit Amnesty Inter­na­tion­al organ­isierte Work­shop «Richtig kom­mu­nizieren» vom 22. März um 19.00 Uhr ver­mit­telt allen Teil­nehmenden einen Ein­blick in die pro­fes­sionelle Medi­en­ar­beit und gibt prak­tis­che Tipps. Ausser­dem disku­tieren wir über den opti­malen Ein­satz sozialer Medi­en.

Blick hinter die Kulissen eines Medienhauses

Im Rah­men unseres Jahres­the­mas wer­fen wir am 3. Mai um 18.45 Uhr einen Blick hin­ter die Kulis­sen des Medi­en­haus­es der Tame­dia (vor­mals Espace Media) am Dammweg in Bern. Nach ein­er Ein­leitung mit vie­len Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen fol­gt ein Rundgang durch die Räum­lichkeit­en der Zeitun­gen “BZ Bern­er Zeitung” und “Der Bund” sowie der Onlineredak­tion.

Workshop «Social Media»

Nach­dem wir im März im Rah­men unsere Jahres­the­mas «Medien*queer» erfahren haben wie klas­sis­che Medi­en­ar­beit funk­tion­iert, wollen wir nun in einem zweit­en Work­shop am 17. August um 19.00 Uhr den geziel­ten Umgang mit Social Media ler­nen. Denn: Men­schen ver­brin­gen einen grossen Teil der Zeit im Inter­net und auf Plat­tfor­men der soge­nan­nten «sozialen Medi­en». Face­book alleine wird von über ein­er Mil­liarde Men­schen genutzt. Und als Aktivist*innen find­en wir dort unsere Ziel­grup­pen. Dabei ist es aber wichtig, dass unsere Botschaften auch ankom­men.

Podiumsdiskussion «Reflexion Medien»

Wie ver­trauenswürdig sind Medi­en heutzu­tage noch? Wie stark umgeben uns Fake News? Was bedeutet guter Jour­nal­is­mus? Ist er wieder attrak­tiv­er gewor­den? Was bedeutet Medi­enkon­sum heute? Lassen wir uns manip­ulieren? Wie kön­nen wir ler­nen, kri­tisch im Umgang und dem Beurteilen von Medi­en zu wer­den? Mit diesen und weit­eren Fra­gen wer­den sich unsere Medienexpert*innen im Rah­men der Podi­ums­diskus­sion «Reflex­ion Medi­en» auseinan­der­set­zen. Zu unseren beson­deren Gästen dür­fen wir an dieser Podi­ums­diskus­sion am 18. Okto­ber um 19.30 Uhr in der Vil­la Stuc­ki u.a. Greg Zwygart (Chefredak­tor und Mit­be­grün­der des Mannschaft Mag­a­zins) und Mar­ti­na Koch (Team Junge Jour­nal­is­ten Schweiz) zählen.

Führung durch die Fernsehstudios von SRF in Leutschenbach

Möcht­est du im Rah­men unseres Jahres­the­mas «Medien*queer» Ein­blicke ins Ange­bot von Schweiz­er Radio und Fernse­hen erhal­ten – auf einem infor­ma­tiv­en und unter­halt­samen Rundgang durch die Räum­lichkeit­en in Leutschen­bach? Während der Führung am 1. Okto­ber blick­en wir hin­ter die Kulis­sen des Fernsehstu­dios, schauen bei der Tagess­chau-Regie und der Sendeleitung vor­bei, staunen über die Req­ui­siten, besuchen die Werk­statt und wun­dern uns, was wohl unter «Fun­dus» zu ver­ste­hen ist.