Die Übereinkunft “Rainbow Cities Network” auf der Traktandenliste des Berner Stadtrates

Punkt 36 auf der Trak­tanden­liste für die Sitzung vom näch­sten Don­ner­stag des Bern­er Stad­trates das Geschäft 2015.SR.000148 “Beitritt Berns zur Übereinkun­ft Rain­bow Cities Net­work”.

Das “Rain­bow Cities Net­work” ist ein Zusam­men­schluss europäis­ch­er Städte mit dem Ziel, auf lokaler Ebene die Diskri­m­inierung auf­grund der sex­uellen Ori­en­tierung und/oder Geschlecht­si­den­tität zu bekämpfen. Dazu gehören die Anliegen von LGBT+ Men­schen sicht­bar zu machen, in der lokalen Poli­tik zu berück­sichti­gen und sich all­ge­mein in der Bevölkerung für ein Kli­ma des Respek­ts einzuset­zen. Dem Net­zw­erk gehören bis heute 19 Städte aus ganz Europa an – darunter auch Genf und Zürich.

In der Stadt Bern wer­den aber LGBT+ The­men noch kaum gefördert und sind auch nir­gends insti­tu­tionell eingegliedert. Ana­log der Stadt Zürich schlägt der Bern­er Gemein­der­at nun vor, die Fach­stelle von Frau und Mann mit der Bear­beitung der LGBT+ The­men zu beauf­tra­gen und der beste­hende Gle­ich­stel­lungsauf­trag expliz­it auf die Geschlecht­si­den­tität und die sex­uelle Ori­en­tierung auszudehnen.

Ger­ade für die HAB, die Homo­sex­uellen Arbeits­grup­pen Bern, wäre der Beitritt zum “Rain­bow Cities Net­work” der Stadt Bern ein wichtiges Zeichen – hat doch die Gesund­heits- und Für­sorgedi­rek­tion des Kan­tons Bern die jährlichen Beiträge von knapp 20’000 Franken an die Beratungsar­beit­en des Vere­ins auf null gestrichen, da das Kosten-/Nutzen-Ver­hält­nis nicht gegeben sei. Die Bemühun­gen der Stadt Bern für einen Beitritt zu den “Regen­bo­gen­städten” beweist aber, dass LGBT+ The­men und somit die Arbeit der HAB noch immer wichtig sind. Die über 300 Beratungssuchen­den bei den HAB pro Jahr wer­den es danken …

Zahlen aus Sta­tis­tiken: Junge Homo­sex­uelle haben ein zwei- bis zehn­mal höheres Suizidrisiko als gle­ichal­trige Het­ero­sex­uelle und gut 40 Prozent der Trans­men­schen haben einen Selb­st­mord­ver­such gemacht. Und die Homo­pho­bie unter Jugendlichen nimmt gemäss ein­er aktuellen Jugend­be­fra­gung zu.