Am 1. Juli veröffentlichte die welschschweizer Zeitung «Le Temps» unter dem Titel «Le jour où notre fille est devenue un garçon» einen Artikel voller Vorurteile und Klischees gegenüber trans* Menschen.
Besonders schlimm: Im Artikel der Journalistin Marie-Pierre Genecand wurden zwar die Namen geändert, aber besonders viele Details aus dem Privatleben des trans* Mannes und seiner Familie geschildert, dass er erkannt werden könnte. Er ist damit der Gefahr von Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt.
In einem Offenen Brief an die Zeitung «Le Temps» schreibt der betroffenen trans* Mann u.a:
Der Ton des Artikels ist bevormundend und lässt glauben, ich sei eine (jugendliche) wankelmütige Person, würde mich für alle Anliegen engagieren, nur um eines nach dem anderen wieder aufzugeben. Die Transidentität sei eine «extreme Seite des Engagements», meine Identität als Mann sei «nicht überzeugend» und ich würde es möglicherweise später bereuen.
Wer den Artikel liest, kann den Vorwürfen nur beipflichten: Hier wurde nicht journalistisch recherchiert, hier wurde vielmehr «fabuliert» und die Identität eines Menschen unter dem Vorwand diskreditiert, «man gebe den Familienangehörigen das Wort». Zudem vermittelt der Text, dass eine Transidentität eine Wahl sei, eine Laune. Wie Schwule und Lesben werden auch trans* Menschen «so» geboren.
Mit einer Petition fordert die Groupe Trans* Acitiviste von der Zeitung «Le Temps» die Entfernung des Artikels von der Website und den sozialen Medien und in Zukunft den Medienguide des Transgender Network Switzerland zu beachten.
Unterschreibe die Petition und hilf so mit, dass auch «Le Temps» sich in Zukunft an ethische Grundsätze des Journalismus hält.