«Schwulsein ist ein Defekt im Hirn»

Karte gegen homophobe und transphobe Gewalt!

Die Pendlerzeitung «20 Minuten» hat mit­ten in Zürich und mit­ten in der Nacht unter jun­gen Men­schen eine Umfrage gemacht. Was dabei rauskam, ist mehr als erschreck­end: «Schwul­sein ist eine Krankheit, das ist gegen die Natur. Etwas im Kopf stimmt da nicht.»

Die «Krankheit» sei aber heil­bar: «Schwule kön­nen mit ein paar Schlä­gen geheilt wer­den». Es sei zudem nor­mal, Schwule zu ver­prügeln: «Wenn sich Schwule in der Öffentlichkeit küssen, müssen sie damit rech­nen, geschla­gen zu wer­den. Sie sind sel­ber schuld.»

Es heisse doch «Adam und Eva» und nicht «Har­ald und Peter». Jed­er richtige Mann lecke gerne Pussys. Das werde hof­fentlich immer so bleiben. Und: «Wenn mich ein Schwuler anmacht, ist das eine Pro­voka­tion».

Also …

Homo­sex­u­al­ität ist also eine Krankheit, die mit Schlä­gen geheilt wer­den kann. Wenn sich zwei Män­ner mit einem Kuss ihre Liebe zeigen, ist das also eine Pro­voka­tion. Schwule sind also auch nicht richtige Män­ner …

Die von «20 Minuten» zitierten Aus­sagen dieser jun­gen Män­ner – alle um die 20 – sind äusserst beängsti­gend. Und sie zeigen klar, dass Anfein­dun­gen gegenüber LGBTIQ noch immer sehr ver­bre­it­et ist. Und diese Feindlichkeit uns gegenüber ist nicht nur eine Migra­tions­frage.

Und wir als Com­mu­ni­ty sind gefordert. Wir brauchen Präven­tion­s­mass­nah­men in Schulen – fordern wir diese. Und: Es braucht den entsprechen­den poli­tis­chen Willen, fordern wir auch diesen. Zudem gibt es heute keine Sta­tis­tik zur Gewalt gegenüber LGBTIQ. Ohne Sta­tis­tik gibt es kein entsprechen­des Prob­lem – fordern wir solche Sta­tis­tiken.

Und zeigen wir, dass wir eine «schlagkräftige» Com­mu­ni­ty sind und stim­men am 9. Feb­ru­ar an der Urne geschlossen für ein deut­lich­es JA zur Erweiterung der Ras­sis­musstrafnorm.


Du wur­dest Opfer von homo- und trans­pho­ber Gewalt? Du wur­dest beschimpft, ange­spuckt, angerem­pelt, ange­grif­f­en oder sog­ar ver­let­zt?

Kon­tak­tiere im Not­fall sofort die Polizei (die Num­mer 112 verbindet dich mit der Alar­mzen­trale der Polizei in der Schweiz und in ganz Europa und funk­tion­iert auch ohne Guthaben). Zeige den Über­griff unbe­d­ingt bei der Polizei an.

Und du willst darüber sprechen? Dann rufe die Berater*innen der LGBT+ Helpline unter der 0800 133 133 (von Mon­tag bis Don­ner­stag zwis­chen 19 und 21 Uhr) an.