Stiefkindadoption im Kanton Luzern

Seit anfangs Jahr ist in der Schweiz für gle­ichgeschlechtliche Paare in einge­tra­gen­er Part­ner­schaft die Stiefkin­dadop­tion erlaubt. Wie die Luzern­er Zeitung nun schreibt, habe dies «zu einem deut­lichen Anstieg der Gesuche im Kan­ton Luzern geführt».

Die Luzern­er Zeitung berichtet …

Die Luzern­er Zeitung zitiert in der gestri­gen Aus­gabe San­dra Faso­la, juris­tis­che Mitar­bei­t­erin bei der Abteilung Gemein­den des kan­tonalen Jus­tiz- und Sicher­heits­de­parte­ments: «Damit wurde rechtlich nachvol­l­zo­gen, was sozial schon gelebt wird». Konkret: Wenn eine Frau aus ein­er früheren Part­ner­schaft ein Kind mit­bringt und jet­zt mit ein­er Part­ner­in zusam­men­lebt, darf diese das Kind adop­tieren.

Seit anfangs Jahr seien im Kan­ton Luzern zwölf Gesuche für die Adop­tion von Stiefkindern ein­gere­icht wor­den – in gle­ichen Peri­o­den der Vor­jahre waren es jew­eils ein bis vier Anträge. Dieser Anstieg sei, wie San­dra Faso­la in der Luzern­er Zeitung erk­lärt, «klar auf die Lockerung des Adop­tion­srechts zurück­zuführen». Detail­lierte Zahlen zur Art der Gesuche ver­rät sie mit Ver­weis auf die Schweigepflicht aber nicht, ergänzt aber, «dass mehrere Gesuche von gle­ichgeschlechtlichen Paaren ein­gere­icht wur­den».

Wie die Luzern­er Zeitung weit­er schreibt, habe San­dra Faso­la mit den Paaren, die ein Kind adop­tieren wollen, meist direk­ten Kon­takt. Ger­ade gle­ichgeschlechtliche Paare hät­ten die Anpas­sun­gen des Adop­tion­srechts mitver­fol­gt und darauf gewartet, «dass sie ein Gesuch ein­re­ichen kön­nen». Emo­tion­al werde es im Kon­takt mit den Gesuch­stellern allerd­ings sel­ten: «Mit der Adop­tion wird eine Ver­wandtschaft auch rechtlich gebildet».

Nachge­fragt hat die Luzern­er Zeitung auch beim Dachver­band Regen­bo­gen­fam­i­lien: Auf die Frage, wie der Dachver­band zu Frem­dadop­tio­nen ste­he, sagt die Geschäft­slei­t­erin Maria von Känale klar, dass die die Stiefkin­dadop­tion nur ein erster Schritt war:

Der Dachver­band Regen­bo­gen­fam­i­lien set­zt sich für die Gle­ich­stel­lung aller Fam­i­lien ein. Dies bein­hal­tet auch die Öff­nung der Frem­dadop­tion sowie die Zulas­sung zu fortpflanzungsmedi­zinis­chen Ver­fahren. Der heutige Auss­chluss gle­ichgeschlechtlich­er Paare ist ungerecht­fer­tigt und diskri­m­inierend.