Trichter für alle Themen und Probleme

Woche für Woche nehmen unsere hab-Berater*innen Anrufe ent­ge­gen und beant­worten Mails. Manuela Schwab bringt diese wertvolle Frei­willi­ge­nar­beit auf den Punkt: «Mir si für di da – ganz glich was isch».

Seit Mai ist das Beratungsange­bot zwis­chen hab queer bern und dem Check­point Bern aufgeteilt. Die per­sön­liche LGBT+ Beratung für trans und non-binäre Men­schen, schwule und bisex­uelle Män­ner und les­bis­che und bisex­uelle Frauen wird vom Check­point Bern an der Schwarz­torstrasse ange­boten. Die Beratun­gen am Tele­fon und per Mail wer­den weit­er­hin vom Beratung­steam von hab queer bern ange­boten. Und selb­stver­ständlich wer­den auch weit­er­hin die Gesprächs­grup­pen «Trans», «Schwule Väter» und «Bi-Pan» von Mit­gliedern unseres Vere­ins betreut. Zudem bieten wir natür­lich weit­er­hin die Rechts­ber­atung an.

Zum siebenköp­fi­gen Beratung­steam gehört auch Roland Weber. «Unsere Beratung funk­tion­iert wie ein Trichter für alle The­men, Anliegen und Prob­leme inner­halb der queeren Welt», beschreibt er die hab-Beratung kurz und bündig. Die Berater*innen geben den Rat­suchen­den Ori­en­tierung, Begleitung, Ent­las­tung, Kon­takt oder Infor­ma­tio­nen. Sie ver­mit­teln hil­fre­iche Adressen zu Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen, Jurist*innen oder zu Selb­sthil­fe­grup­pen.

Zudem geben die Berater*innen jün­geren und älteren Men­schen per­sön­liche Ratschläge beim Com­ing-out und geben Unter­stützung bei Kon­takt- oder Beziehung­sprob­le­men und bei Fra­gen zur Sex­u­al­ität. Dabei unter­stre­icht Roland: «Wir bieten selb­stver­ständlich auch Beratun­gen und Infor­ma­tio­nen für Ange­hörige oder Freund*innen von schwulen, les­bis­chen, bi und trans Men­schen». Zudem wür­den die Berater*innen von hab queer bern ver­mehrt auch Anfra­gen von Men­schen mit Migra­tionsh­in­ter­grund erhal­ten. Dazu gehören auch Mails aus dem Aus­land, um Tipps zur Flucht aus homo- und trans­feindlichen Län­dern zu erhal­ten. «Da bleibt uns allerd­ings meis­tens nicht viel anderes übrig, als zu trösten und die Rat­suchen­den an Queer­amnesty weit­erzuleit­en», ergänzt Roland.

Beratung auf Augenhöhe

Für Roland Weber ist es sehr wichtig, dass die «Peer-Beratung» der hab-Beratung auf Augen­höhe stat­tfind­et: «Unsere Beratun­gen wer­den für Men­schen in der­sel­ben Lebenssi­t­u­a­tion wie die unser­er Bera­ten­den durchge­führt».

Die Beratung ist in die LGBT+ Helpline einge­bun­den. Anrufe auf die Num­mer 0800 133 133 sind also grund­sät­zlich rund um die Uhr möglich. Per­sön­lich nehmen am Dien­stag zwis­chen 19 und 21 Uhr schwule Berater und am Mittwoch zwis­chen 19 und 21 Uhr les­bis­che Bera­terin­nen die Anrufe ent­ge­gen.

Gesprächsgruppen

Rege benutzt wür­den auch die einzel­nen Gesprächs­grup­pen. Ger­ade die Gruppe «Schwule Väter» würde sehr rege von jün­geren und älteren Schwulen besucht. Und eben­falls ein gross­es Bedürf­nis sei die neue Gesprächs­gruppe für trans Per­so­n­en.

Roland Weber gehört seit etwa vier Jahren zum Beratung­steam von hab queer bern. Seine Erfahrung als Berater für Men­schen in schwieri­gen Lebenssi­t­u­a­tio­nen hat er sich in den let­zten 20 Jahren beim Vere­in «Zwis­chen­raum» geholt. Der Vere­in unter­stützt queere Chris­ten, die wegen ihrer sex­uellen Ori­en­tierung oder Geschlecht­si­den­tität in ihren Kirchen Prob­leme haben oder hat­ten.

Eines sein­er schwierig­sten Gespräche als hab-Berater habe er vor kurzem mit einem jun­gen Mann aus dem Balkan geführt, der nach seinem Com­ing-out mit sein­er Fam­i­lie unüber­wind­bare Prob­leme hat­te. «Ich wün­schte mir eigentlich in der Region Bern eine Art Zuflucht­sort für queere Men­schen, der ähn­lich organ­isiert ist wie die Frauen­häuser», meint Roland Weber.

> habqueerbern.ch/beratung