Weitere Massnahmen zur Reduktion von HIV sollen vom Bund geprüft werden

Am 13. Dezem­ber hat Nation­al­rat Ange­lo Bar­rile hat eine Inter­pel­la­tion zur Frage ein­gere­icht, wie der Bun­desrat sich zu neuen Möglichkeit­en in der HIV-Präven­tion posi­tion­iert. Die Inter­pel­la­tion fordert den Bun­desrat auf, Stel­lung zu beziehen zu der soge­nan­nten Prä-Expo­si­tion­spro­phy­laxe (PrEP). Durch die Ein­nahme von PrEP-Medika­menten kön­nen HIV-Neuansteck­ung wirk­sam ver­hin­dert wer­den.

Die HIV-Neuin­fek­tio­nen ver­har­ren in der Schweiz auf rel­a­tiv hohem Niveau. So haben sich im Jahr 2016 neu 542 Men­schen mit dem Virus angesteckt. 69 Prozent betr­e­f­fen Män­ner, die Sex mit Män­nern haben (MSM). Diese erschreck­enden Zahlen zeigen, dass die bish­erige Präven­tion­sstrate­gie des Bun­des nicht aus­re­icht. Bere­its 2016 hat die Eid­genös­sis­che Kom­mis­sion für sex­uelle Gesund­heit (EKSG) vom Bund gefordert, den Ein­satz der HIV Prä-Expo­si­tion­spro­phy­laxe (PrEP) zu prüfen und für bes­timmte Risiko­grup­pen zu ermöglichen.

Pink Cross unter­stützt die Forderung nach ein­er erweit­erten HIV Präven­tion­sstrate­gie, die auch PrEP mitein­schliesst. «PrEP ist in der schwulen Com­mu­ni­ty längst eine Real­ität und wird von vie­len Per­so­n­en einge­set­zt — gle­ichzeit­ig herrscht aber auch eine grosse Unsicher­heit», sagt René Schegg, Geschäft­sleit­er von Pink Cross. PrEP eignet sich jedoch nicht für alle Män­ner, die Sex mit Män­nern haben, son­dern nur für eine beson­ders gefährdete Risiko­grup­pen.

«Die Möglichkeit­en der Bekämp­fung von HIV waren noch sel­ten so gut wie heute», sagt René Schegg. «Die Forschung hat sich in den let­zten Jahren weit­er­en­twick­elt und die Poli­tik ist aufge­fordert, darauf im Rah­men ein­er erweit­erten Präven­tion­sstrate­gie zu reagieren», fährt Schegg weit­er.

Die Inter­pel­la­tion wirft unter anderem die Frage auf, ob der Bun­desrat Anstren­gun­gen für einen kostengün­stigeren Zugang zu PrEP Medika­menten untern­immt. «Durch gün­stigere PrEP-Medika­mente kann viel Leid sowie kosten­in­ten­sive Behand­lun­gen von HIV-infizierten Men­schen ver­mieden wer­den», ergänzt Inter­pel­lant Ange­lo Bar­rile.

Wichtig ist aber auch, dass PrEP-Medika­mente nur unter ärztlich­er Begleitung ein­genom­men wer­den.

>Infor­ma­tions- und Aus­tausch­abend zu PrEP: 23. Jan­u­ar 2017, 19.30 Uhr, Vil­la Stuc­ki, Bern