Welche queeren Themen willst du insbesondere verfolgen?

Mohamed Abdirahim:

Was ich sich­er ver­fol­gen möchte ist, dass die sex­uelle Ori­en­tierung und die Geschlech­teri­den­tität von den Behör­den als Flucht­grund anerkan­nt wird und LGBTIQ+ Asyl­suchende vor Gewalt und Diskri­m­inierung geschützt wer­den. Aber auch die The­matik der Geschlech­teri­den­tität auf das Par­kett brin­gen, ger­ade wenn es um intergeschlechtliche Men­schen geht.

Michaela Bajraktar:

Es braucht drin­gend eine gute Revi­sion des Sex­u­al­strafrecht­es, welche alle Geschlechter und alle Arten von Über­grif­f­en bein­hal­tet.

Jasmin Bärtschi:

Queere Men­schen erfahren auch heute noch in vie­len Lebens­bere­ichen Diskri­m­inierung. Das will ich ändern, ins­beson­dere im Bere­ich der Sicht­barkeit von queeren Men­schen, der Erfas­sung von Gewalt gegen Queers und der Möglichkeit von einem nicht-binären Geschlecht­sein­trag.

Lea Bill:

Alle Schritte, die in Rich­tung ein­er Gesellschaft gehen, die die Vielfalt von queeren Men­schen als Teil ein­er vielfälti­gen Gemein­schaft inte­gri­ert, finde ich zen­tral. Die Ein­führung eines drit­ten Geschlechts ist hier unab­d­ing­bar. Auch den Aus­bau der Aufk­lärung an Schulen und die Unter­stützung von Ange­boten sind wichtig. Und es braucht Vor­bilder, die offen mit ihrem Queer­sein leben. Wieso also nicht Quoten für Geschlecht­si­den­titäten?

Thomas Briggen:

Akzep­tanz — Gle­ich­stel­lung — queere Men­schen sind nor­male Men­schen …

Petra Brombacher:

Die Gesellschaft respek­tiert und toleriert heute in grossem Masse queere Per­so­n­en. Was heute noch fehlt ist die gesellschaftliche Akzep­tanz und vol­lkommene Inte­gra­tion von queeren Men­schen. Sie wer­den heute geduldet, aber nicht ern­sthaft aufgenom­men. Die Gle­ich­berech­ti­gung für queere Men­schen bei Stel­len­be­wer­bun­gen muss verbessert wer­den. Aus­bil­dungsstätte, RAV, San­itäts­di­en­ste, Psy­chi­a­trische Dien­ste und Psy­chol­o­gis­che Dien­ste müssen zum The­ma queer unter­stützt wer­den.

Lukas Bühlmann:

Ich hätte — als RR Schnegg vor ein paar Jahren die Beiträge an die HAB-Beratung gestrichen hat — nicht so schnell klein beigegeben. Beratungsange­bote für die LGB­TIQ-Com­mu­ni­ty erachte ich weit­er­hin als nötig. Man hätte die Leis­tungsvere­in­barung anpassen und mit neuen Ange­boten anre­ich­ern müssen, nicht aber das Ange­bot stre­ichen sollen. Der Kan­ton hätte sich nicht so ein­fach aus der Ver­ant­wor­tung ziehen dür­fen. Ich kön­nte mir einen Vorstoss zu diesem The­ma vorstellen. Unter­stützen würde ich zweifel­los auch Vorstösse zur Bekämp­fung von Hate Crime und zum Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en. Ich kön­nte mir auch vorstellen, solche Vorstösse in Zusam­me­nar­beit mit der HAB sel­ber zu lancieren.

Till Burckhardt:

Ich unter­stütze die sta­tis­tis­che Erfas­sung von Hate Crimes, die Erweiterung der Anti­ras­sis­mus-Strafnorm auf die Geschlecht­si­den­tität und die Mod­ernisierung des Fam­i­lien- und Fortpflanzungsrechts. Ausser­dem set­ze ich mich ein für die Gle­ich­berech­ti­gung aller Lebens- und Fam­i­lienen­twürfe über die Indi­vid­u­albesteuerung und eine Elternzeit für alle sowie für die Ein­führung «Diver­si­ty & Inclusion»-Massnahmen in allen Bere­ichen der Kan­tonsver­wal­tung inkl. Schul‑, Gesund­heits- und Polizeibehör­den.

Claudius Domeyer:

In unser­er diversen Gesellschaft braucht es starke Bil­dungs- und Weit­er­bil­dungsange­bote für sozio-kul­turelle Kom­pe­ten­zen. Im Gesund­heitswe­sen habe ich eine grosse Unsicher­heit und Wider­stände z.B. im Umgang mit gen­derqueeren Men­schen erlebt (das fängt schon bei der kor­rek­ten Ansprache und Ver­wen­dung von Pronomen an). Ins­ge­samt bin ich der Mei­n­ung, dass es nun an der Zeit ist, sich für Men­schen hin­ter den Buch­staben TIQA stark zu machen!

Nik Eugster:

Das Ver­bot der Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en ist ein Ker­nan­liegen, welch­es ich nicht nur ver­fol­gen, son­dern klar erre­ichen möchte. Zudem unter­stütze ich als ehe­ma­liger Lehrer Pro­jek­te wie ABQ und hoffe, dass wir für solche Ange­bote – genau­so wie für die Beratungsange­bote von hab queer bern – kün­ftig wieder kan­tonale Fördergelder erhal­ten kön­nen. Hierzu fehlt momen­tan der rechtliche Rah­men. Aber es ist an uns Politiker*innen diesen zu gestal­ten.

Thomas Fuchs:

Queer zu sein ist nichts Abnor­males. Ger­ade bei den Jugendlichen ist noch ein gross­er Hand­lungs­be­darf betr­e­f­fend Out­ing und bei Migranten und Zuge­wan­derten ist die Anerken­nung von Schwulen und Les­ben noch weit ent­fer­nt. Wer in diesem Land leben will, muss dies jedoch akzep­tieren und kann nicht nach Ver­hal­tens­mustern aus deren Herkun­ft­slän­dern hier leben.

Anita Herrmann-Hausammann:

Sich­er müssen sämtliche Hate Crime geah­n­det wer­den!

Joel Hirschi:

Im Lib­er­al­is­mus ste­ht die Frei­heit des Indi­vidu­ums im Zen­trum. Genau für diese Frei­heit will ich mich ein­set­zten und dafür sor­gen, dass jed­er Men­sch sein Leben nach seinen eige­nen Vorstel­lun­gen gestal­ten kann. Dies bed­ingt vor allem, dass nie­mand auf­grund seines Geschlechts, sein­er sex­uellen Ori­en­tierung oder Iden­tität diskri­m­iniert wird.

Sebastian Imhof:

Sen­si­bil­isierungskam­pag­nen im Unter­richt sollen unter­stützt und wenn möglich gröss­er gemacht wer­den. Bürokratis­che Hür­den sollen abge­baut wer­den, wenn es um die Geschlecht­san­gle­ichung geht. Zudem soll auf kan­tonaler Ebene mehr dafür gemacht wer­den, dass das kat­e­go­ri­ale Denken in Geschlechtern ver­mehrt in den Geset­zen abgeschafft wird.

Frédéric Mader:

Für mich ist die Anerken­nung von trans* und nicht-binären Per­so­n­en zen­tral. Zudem set­zte ich mich für den Abbau jeglich­er staatlichen Diskri­m­inierung gegenüber LGBTQIA+ Per­so­n­en ein. Mir ist die gesellschaftliche Aufk­lärung im Unter­richt sowie in anderen Set­tings wichtig. Klar ist, dass wir die Ket­ten des Patri­ar­chates zer­stören müssen!

Claude Meier:

Mein lib­erales Welt­bild anerken­nt die Vielfalt in der Gesellschaft als Stärke und Chance. Nutzen wir diese. Tol­er­anz, Respekt und Akzep­tanz der Vielfalt sind Grundw­erte, für welche ich mich seit Jahrzehn­ten stark mache. Als poli­tis­ch­er Man­dat­sträger würde ich gerne eine Ansprech­per­son für die Queer-Com­mu­ni­ty sein, um die entsprechen­den Anliegen direkt und aktiv in die Poli­tik des Kan­tons Bern zu tra­gen.

Szabolcs Mihalyi:

Beratungsange­bote wie die LGBT-Helpline brauchen öffentliche Unter­stützung, auch finanzielle. Sie sind wichtig ger­ade für LGBTI-Men­schen die Gefahr laufen an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu wer­den, vor und nach dem Com­ing- out. Mir liegt das The­ma Queer und Migra­tion sehr am Herzen.

Roger Nyffenegger:

Ins­beson­dere die Sicht­barkeit von LGB­TIQ-The­men an Schulen ist für mich zen­tral, um Kinder – vor allem aus homo­phoben Haushal­ten – für ver­schieden­ste Lebens­for­men zu sen­si­bil­isieren. Es gilt Lehrper­so­n­en entsprechend zu schulen und LGB­TIQ-The­men als fes­ten, fächerüber­greifend­en Bestandteil im Lehrplan zu etablieren.

Tabea Rai:

  • Für den Schutz und die gle­ichen Rechte für queere Men­schen
  • Die Bekämp­fung von binären Struk­turen
  • Für mehr Sicht­barkeit von queeren The­men und Anliegen

Urs Rohrbach:

«Ehe für alle» ist ein Meilen­stein, aber jet­zt geht an die die Umset­zung. Regen­bo­gen­fam­i­lien stärken und Adop­tion für alle. Was macht der Kan­ton Bern schon und wo kann sich der Kan­ton noch verbessern?

Michael Ruefer:

Ich wehre mich im All­t­ag vor allem gegen machis­tis­ches Gehabe, das darauf abzielt, sämtliche Diver­si­ty-Grup­pen und auch Frauen abzuw­erten. Als Kom­mu­nika­tions­fach­mann bin ich sehr sen­si­bil­isiert für den Sprachge­brauch untere­inan­der. Blödes Geschwätze wurde viel zu lange toleriert. Schwu­len­witze, Witze auf Kosten von PoC etwa., Kom­mentare unter der Gürtellinie – das alles gehört für mich zusam­men angeprangert. Ich will da «Aware­ness» schaf­fen. Und dann: Mehr Zusam­menge­hörigkeits­ge­fühl und neue Ver­net­zungsmöglichkeit­en möchte ich ermöglichen für Queer.

Eva Schmid:

Mir liegt die Sen­si­bil­isierung der Jugendlichen am Herzen. Ange­bote wie jenes von ABQ mit den Schulbe­suchen gehören vom Kan­ton sub­ven­tion­iert und im Lehrplan ver­ankert, umso mehr als die Suizidrate unter queeren Jugendlichen immer noch besorgnis­er­re­gend ist.

Weit­er inter­essiert mich das The­ma «queer-altern». Unsere Alter­sheime haben ein­deutig eine het­ero­nor­ma­tive Aus­rich­tung.

Johannes Schwarz:

Die Selb­stver­ständlichkeit, mit der ich meine schwule Seite auslebe, sollte grund­sät­zlich für alle und über­all möglich sein.

Barbara Stucki:

Meine über­wiesene Motion zur sta­tis­tis­chen Erfas­sung von Hate Crimes soll umge­set­zt wer­den. Da werde ich nicht lock­er­lassen. Eben­so hoffe ich, dass unser Vorstoss zum Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en angenom­men wird. Auch da wer­den wir anschliessend nicht lock­er­lassen, bis die Regierung die Forderun­gen umset­zt. Ganz grund­sät­zlich will ich mich der Stig­ma­tisierung von LGBTI+ Men­schen und auch Men­schen mit HIV ent­ge­genset­zen. Das sind nicht nur poli­tis­che, son­dern sehr stark auch gesellschaftliche The­men.

Michel Tschank:

Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en, Sta­tis­tis­che Erfas­sung von Hate Crime, Ein­griffe an intergeschlechtlichen Men­schen, Leih­mut­ter­schaft …

Janosch Weyermann:

Ich kämpfe für eine bessere Akzep­tanz von LGBTIQ im öffentlichen Raum sowie in eher kon­ser­v­a­tiv­en Kreisen. Zudem kön­nte das queere Nachtleben in Bern deut­lich bess­er sein.

Mia Willener:

Mir sind die rechtliche Anerken­nung des neu­tralen Geschlecht­sein­trags sowie das Ver­bot von Oper­a­tio­nen an intergeschlechtlichen Kindern sehr wichtig!

Marcel Wüthrich:

Auf kan­tonaler Ebene ste­hen die Gesund­heit, die Schulen, die Kul­tur und die Polizei im Vorder­grund. Als Gross­rat möchte ich mich gegen jede Art der Diskri­m­inierung ein­set­zen und die Sicht­barkeit von queer­er Exis­tenz als etwas Selb­stver­ständlich­es auf das poli­tis­che Par­kett brin­gen – möglichst im Ver­bund mit weit­eren Mit­gliedern des Grossen Rats, auch mit het­ero­sex­uellen Cis-Män­nern.

Marco Zaugg:

Ein­er der wichtig­sten Punk­te ist, die Akzep­tanz zu steigern und gle­ichzeit­ig die Diskri­m­inierung weit­er zu reduzieren. Viele Queers wer­den lei­der immer noch gemobbt und belei­digt.

Ein anderes für mich wichtiges The­ma ist die Förderung der Vielfalt. Oft­mals höre ich, dass «Gen­dern» doch ein­fach nur nerve. Die Sen­si­bil­isierung auf dieses The­ma ist mir ein Grun­dan­liegen.

Remo Zuberbühler:

Ein Haupt­the­ma für mich ist das fak­tis­che Blut­spende­ver­bot von MSM, diese diskri­m­inierende und rück­ständi­ge Reg­ulierung muss kom­plett aufge­hoben wer­den, erst recht da MSM wohl deut­lich mehr STI-Tests in weni­gen Jahren machen als es het­ero­sex­uelle Män­ner in ihrem gesamten Leben tun wür­den.