Wie steht deine Partei zu den Themen Hate Crime und dem Verbot von Konversionstherapien?

Mohamed Abdirahim (SP, Wahlkreis Bern):

Die SP stellt sich zu 100 Prozent hin­ter der Forderung, dass Hate Crimes sta­tis­tisch erhoben wer­den. Beim Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en sind wir der Mei­n­ung, dass es ein No-Go ist dies noch im Jahr 2022 anzu­bi­eten. Durch die Weit­er­führung dieser Ange­bote wird damit auch die Queer­feindlichkeit unser­er Gesellschaft zemen­tiert. Homo­sex­u­al­ität ist keine Krankheit, aber Homo­pho­bie ist heil­bar.

Michaela Bajraktar (JUSO, Wahlkreis Mittelland Süd):

Wir geben unser Bestes um gegen Hate Crime vor zu gehen und sind für ein Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en.

Jasmin Bärtschi (Grüne, Wahlkreis Oberaargau):

Wir ste­hen stark für ein härteres Vorge­hen gegen Hate Crime und ein Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en ein. Beson­ders bei den Jun­gen Grü­nen haben wir eigene Vorstösse zu diesen The­men schon oft disku­tiert.

Lea Bill (GB, Wahlkreis Bern):

Selb­stver­ständlich sind wir für ein Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en . Es ist grausam und unglaublich, dass solche Ther­a­pi­en nicht schon längst ver­boten sind. Neb­st einem Ver­bot solch­er Ther­a­pi­en finde ich eben­falls unab­d­ing­bar, dass die Aufk­lärung über sex­uelle Ori­en­tierung und Geschlech­teri­den­titäten an den Schulen und das Aufmerk­sam machen auf Beratungsange­bote für Betrof­fene aus­ge­baut wird. So kann das Bewusst­sein darüber, dass Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en unsin­nig sind und gross­es Leid verur­sachen, ver­bre­it­et und Leute sind dann hof­fentlich auch aufmerk­samer, wenn sie im näheren Umfeld von solchen Prak­tiken erfahren und kön­nen den Betrof­fe­nen helfen.

Hate Crime wird aus unser­er Sicht oft nicht als solch­er erkan­nt, son­dern als Einzelfälle abge­tan. Oder es wird gesagt, dass in der Schweiz ja sehr wenige auf­grund der sex­uellen Ori­en­tierung oder der Geschlech­teri­den­tität Gewalt erfahren, in anderen Län­dern sei das ja viel schlim­mer. Das ist natür­lich kom­plet­ter Unsinn, kann aber v.a. auch behauptet wer­den, weil die Fälle von der Polizei nicht sys­tem­a­tisch erfasst wer­den. Dass soll sich ja jet­zt in eini­gen Städten und Kan­to­nen ändern. Dass die Forderung nation­al jedoch bish­er kein Gehör gefun­den hat, ist ein Armut­szeug­nis. Immer­hin habe ich den Ein­druck„ dass medi­al mehr über das The­ma berichtet wird, auch und ger­ade vom Schweiz­er Radio und Fernse­hen. Was sich­er auch an der uner­müdlichen Arbeit der NGOs liegt.

Thomas Briggen (GLP, Wahlkreis Biel-Bienne Seeland):

Die Partei ste­ht zu den Anliegen von queer leben­den Men­schen.

Petra Brombacher (GLP, Wahlkreis Thun):

Die GLP ist für eine offene Gesellschaft und hat auch ein eigenes internes queeres Net­zw­erk. Die Ehe für Alle ist durch einen Par­la­men­tarischen Vorstoss der GLP ent­standen. Die Partei verurteilt jede Art von Diskri­m­inierung, Gewalt und Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en. Im Grossen Rat set­zen wir uns dafür ein, dass die nöti­gen Geset­zte real­isiert wer­den. Nur so kön­nen wir diese Prak­tiken und Tat­en ver­hin­dern.

Lukas Bühlmann (SP, Wahlkreis Mittelland Nord):

Die SP hat sich schon in den frühen 80er Jahren als schwulen- und les­ben­fre­undliche Partei erwiesen. Dies ist auch ein wichtiger Grund, weshalb ich der Partei beige­treten bin. Die SP war die erste Partei, in der es eine schwul-les­bis­che Arbeits­gruppe gab (heute: «Fachkom­mis­sion sex­uelle Ori­en­tierung und Geschlecht­si­den­tität»). Der Antidiskri­m­inierungsar­tikel im Strafrecht ging auf einen Vorstoss des früheren SP-Nation­al­rats Matthias Rey­nard zurück. Die SP will Hate Crimes klar bekämpfen und ist für ein Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en.

Till Burckhardt (GLP, Wahlkreis Bern):

Die Grün­lib­eralen set­zen sich auf allen Ebe­nen sowohl für grif­fige Mass­nah­men gegen Hate Crime als auch für den Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en ein. Im Grossen Rat Bern hat die GLP dabei mit entsprechen­den Vorstössen von Bar­bara Stuc­ki eine fed­er­führende Rolle über­nom­men.

Claudius Domeyer (SP, Wahlkreis Thun):

Sie engagiert sich gegen bei­des.

Nik Eugster (FDP, Wahlkreis Bern):

Ich bin der Ini­tia­tor der soeben ein­gere­icht­en Motion für das Ver­bot der Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en im Kan­ton Bern. Da ich sel­ber noch nicht im Gross­rat bin, dieses The­ma aber ausseror­dentlich wichtig finde und wir bei Net­work entsch­ieden haben, hier aktiv zu wer­den, habe ich mein Beziehungsnetz genutzt und diese Motion mit Annal-Mag­dale­na Lin­der (Grüne) und Bar­bara Stuc­ki (GLP) ent­wor­fen. Die Motion wurde auch von der FDP, der SP und der Mitte mitun­ter­schrieben. Meine Partei ste­ht insofern auch hin­ter dieser.

Thomas Fuchs (SVP, Wahlkreis Bern):

Die SVP duldet keine Gewalt, gegen nie­man­den und fordert harte Strafen. Die Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en sind kaum ein The­ma und damit zeigt sich auch, dass dieses mar­ginale Prob­lem auch nicht ernst genom­men wird.

Anita Herrmann-Hausammann (Die Mitte, Wahlkreis Mittelland Nord):

Ich verurteile sämtliche Has­sver­brechen (Hate Crime).

Joel Hirschi (FDP, Wahlkreis Bern):

In der Bern­er FDP sind wir eine bunte Gruppe queer­er Politiker*Innen, die sich gegen Hate Crimes ein­set­zt sowie für ein Ver­bot der Kon­ver­sion­s­ther­a­pie kämpft. Es ist mir eine Freude zusam­men mit Claude Meier, Men­tari Bau­mann und Nik Eug­ster als bunte lib­erale Truppe für den Gross­rat zu kan­di­dieren.

Sebastian Imhof (JGLP, Wahlkreis Bern):

Die JGLP set­zt sich offen und aktiv gegen Het­ze und Has­sver­brechen gegen LGTBIQ+ ein und fordert unter anderem das Schaf­fen ein­er entsprechen­den Ombudsstelle, die ein Melden von entsprechen­den Ver­brechen vere­in­facht und anonymisiert. Kon­ver­sa­tion­s­ther­a­pi­en sollen für alle, speziell aber für Min­der­jährige ver­boten wer­den.

Frédéric Mader (JUSO, Wahlkreis Bern):

Die SP sowie auch die JUSO set­zten sich klar gegen Hate Crimes ein und für ein Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en. Es muss klar sein, dass Hate Crimes mit allen möglichen Mit­teln bekämpft wird und diskri­m­inierende, ver­let­zende und trau­ma­tisierende Prak­tiken wie die Kon­ver­sion­s­ther­a­pie ver­boten wer­den.

Claude Meier (FDP, Wahlkreis Bern):

Ich bin Teil der FDP.Die Lib­eralen und set­zte mich inner­halb mein­er poli­tis­chen Partei wie in der Öffentlichkeit gegen Hate Crime oder für ein Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en ein. Es freut mich, dass wir auf der Liste der FDP.Die Lib­eralen Stadt Bern mit Men­tari Bau­mann, Joël Hirschi, Nik Eug­ster und mir vier beken­nde Queers haben, welche gemein­sam in der Partei und in der Öffentlichkeit für eine lib­erale Gesellschaft ein­treten.

Szabolcs Mihalyi (SP, Wahlkreis Bern):

Parlamentarier*innen haben nation­al und kan­ton­al Vorstösse zur Bekämp­fung von Hate Crimes und Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en ein­gere­icht. Wichtig ist zu wis­sen, dass bei­des stark auch kan­ton­al zu regeln ist, weshalb die Gross­ratswahlen am 27. März 2022 für uns LGBTI umso wichtiger sind.

Roger Nyffenegger (JGLP, Wahlkreis Mittelland Süd):

Die Posi­tio­nen der jglp ori­en­tieren sich am Posi­tion­spa­pi­er der queer glp:

Soge­nan­nte «hate crimes» und «hate speech» (namentlich ver­bale und physis­che Attack­en), die sich gegen LGBTIQ*-Menschen richt­en, wer­den nicht sys­tem­a­tisch als solche erfasst. Deshalb ist es nicht möglich, den Umfang zu bez­if­fern und grif­fige vor­beu­gende Mass­nah­men zu ergreifen. Wir fordern deshalb, dass diese Has­sver­brechen von den zuständi­gen Behör­den erfasst und pub­liziert sowie Mass­nah­men zum Schutz von LGBTIQ*-Menschen vor solchen Ver­brechen ein­geleit­et wer­den.

Das Net­zw­erk queer glp set­zt sich für ein explizites und wirk­sames Ver­bot von jed­er Form solch­er «Kon­ver­sionsver­suche» sowie jed­er Form des Bewer­bens und der Unter­stützung dieser ein. Zudem soll über die schädlichen Fol­gen (Trau­ma­ta und psy­chis­che Schä­den) aufgek­lärt wer­den. Nur ein voll­ständi­ges, wirk­sames Ver­bot von «Kon­ver­sion­shand­lun­gen» gewährleistet den effek­tiv­en Schutz.

Tabea Rai (AL, Wahlkreis Bern):

Im Grosen Rat hat die AL (Christa Ammann) fol­gende Vorstösse mit ein­gere­icht:

  • Was untern­immt der Kan­ton Bern zum Schutz vor LGB-Feindlichkeit
  • LGBTI-feindliche Gewalt sta­tis­tisch erfassen / Kon­ver­sion­s­ther­a­pie im Kan­ton Bern ver­bi­eten

Urs Rohrbach (Grüne, Wahlkreis Mittelland Süd):

Die Grü­nen sind sehr stark engagiert und wir haben ein cooles grün-pinkes Net­zw­erk. Da bin ich auch dabei!

Michael Ruefer (GLP, Wahlkreis Bern):

Die GLP hat sich ger­ade auf Bun­de­sebene sehr stark für das Diskri­m­inierungsver­bot einge­set­zt und natür­lich auch für die «Ehe für alle». Per­sön­lich würde ich Hate Crimes gegen alle Diver­si­ty-Grup­pen noch viel stärk­er ahn­den. Man tut hier sehr viel gegen sex­u­al­isierte Gewalt und kön­nte den Schwung nun gut nutzen für Hate Crimes. Auf kan­tonaler Ebene läuft hier ein­deutig zu wenig. Ich kenne mich zu wenig aus, aber es ist wohl nicht von der Hand zu weisen, dass ein Herr Schnegg nicht ein eben offenes Ohr für Diskri­m­inierungss­chutz für Hate Crimes an Queers hat. Das passt wohl nicht in sein Welt­bild. Wenn die GLP bei den Wahlen gut abschnei­det, wer­den wir mit anderen Mehrheit­en den Kampf gegen Hate Crimes ver­stärken.

Eva Schmid (SP, Wahlkreis Mittelland Nord):

Die SP set­zt sich an vorder­ster Front für die sta­tis­tis­che Erfas­sung von Hate Crimes und für ein Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en ein. Let­ztere ver­let­zen die Men­schen­würde und ver­fes­ti­gen in gewis­sen Kreisen das Bild, Homo­sex­u­al­ität sei eine Krankheit. Zudem wird ins­beson­dere Jugendlichen, die in ein­er Phase der Unsicher­heit und Selb­stfind­ung fachkom­pe­tente, sie stärk­ende Unter­stützung brauchen, Schaden zuge­fügt.

Johannes Schwarz (GLP, Wahlkreis Bern):

Hate Crime sowie Kon­ver­sa­tion­s­ther­a­pi­en sind ein Übel der heuti­gen Zeit und gehören zwin­gend ver­boten. Bei Hate Crime ist dies ja schon so, sie soll­ten aber auch als solche benan­nt wer­den und in der Sta­tis­tik auf­tauchen. Kon­ver­sa­tion­s­ther­a­pi­en soll­ten eben­so radikal ver­boten wer­den.

Barbara Stucki (GLP, Wahlkreis Mittelland Nord)):

Die Grün­lib­eralen haben sich die Gle­ich­stel­lung aller Lebens­mod­ellen mit der Grün­dung auf die Fahne geschrieben und unter­stützen entsprechend auch den Schutz von LGBTI+ Men­schen. Im Kan­ton Bern wirke ich selb­st sehr aktiv mit, den Schutz für unsere Com­mu­ni­ty zu verbessern.

Michel Tschank (PRR, Wahlkreis Biel-Bienne Seeland):

Meines Wis­sens hat die FDP kein offizielle Posi­tion zu diesen The­men. M.E. sind diese zwei The­men aber grund­sät­zlich lib­er­al. Die Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en gehören ver­boten im Kan­ton Bern, aber auch in der ganze Schweiz. Hate Crimes müssen erfasst wer­den. Diese Sta­tis­tik wird das Aus­mass des Prob­lems öffentlich leg­en — damit die Poli­tik Mass­nah­men tre­f­fen muss.

Janosch Weyermann (SVP, Wahlkreis Bern):

Die SVP stellt sich gegen jegliche Art von Gewalt und kämpft für entsprechend harte Strafen. Per­sön­lich befür­worte ich die sta­tis­tis­che Erfas­sung von «Hate Crimes» auf­grund der sex­uellen Ori­en­tierung, um gezielt dage­gen vorge­hen zu kön­nen. Einem Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en ste­he ich kri­tisch gegenüber, da bere­its heute nie­mand dazu gezwun­gen wer­den kann eine solche Ther­a­pie in Anspruch zu nehmen.

Mia Willener (Die Mitte, Wahlkreis Mittelland Süd):

Da sich «Die Mitte» aus ver­schiede­nen Bere­ichen der Gesellschaft zusam­menset­zt, ste­hen wir in solchen Fra­gen noch in der Find­ungsphase, jedoch wird die Arbeits­gruppe «Die Mitte – Queer» mit solchen und ähn­lichen The­men direkt beim Vor­stand vorstel­lig wer­den und hier ein klares Vorge­hen der Partei fordern um die Ver­hält­nisse zu verbessern.

Marcel Wüthrich (GFL, Wahlkreis Bern):

Hate Crime: Nach­dem der Regierungsrat trotz vom Grossen Rat angenommen­er Motion von Bar­bara Stuc­ki bei der sta­tis­tis­chen Erfas­sung von Hate Crimes gegenüber queeren Men­schen nicht so recht vor­wärts machen will, über­lege ich mir, ob und wie die Stadt zusät­zlichen Druck erzeu­gen kann.

Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en: gehören ver­boten, da diese «Ther­a­pi­en» schädlich wirken.

Bei bei­den The­men ist diese Posi­tion für uns als gesellschaft­slib­erale Partei, der u.a. auch alt Regierungsrat Bern­hard Pul­ver ange­hört, son­nen­klar.

Marco Zaugg (Grüne, Wahlkreis Emmental):

Wir Grü­nen haben uns sowohl auf nationaler wie kan­tonaler Ebene für die sta­tis­tis­che Erfas­sung von Hate Crimes einge­set­zt (was dann erfreulicher­weise zumin­d­est kan­ton­al auch angenom­men wurde). Im ver­gan­genen Dezem­ber haben die Grü­nen zusam­men mit der GLP und Vertreterin­nen ander­er Parteien im bernischen Gross­rat ausser­dem eine Motion für ein Ver­bot von Kon­ver­sion­s­ther­a­pi­en ein­gere­icht.

Remo Zuberbühler (Die Mitte, Wahlkreis Emmental):

Ich denke je klein­er die Partei wird (kom­mu­nal, region­al) wird es immer bess­er, meine kan­tonale Partei ist da auch recht offen, auch wenn es nicht die wichtig­sten The­men sind. Auf nationaler Ebene gibt es noch einiges zu tun, weshalb ich sehr stolz bin dass wir mit ein­er deut­lichen Mehrheit an der DV in Zug 2020 Ja zur Ehe für Alle gesagt haben. Es treibt mir jedoch an, dass ich in mein­er Partei noch einiges in diese Rich­tung verän­dern kann und will.