Am Montag, 20. Januar 2020 laden wir um 18.30 zum QueerNetworking-Abend im Raiffeisen Forum Bern ein. Willkommen sind alle Menschen innerhalb und ausserhalb unserer LGBTIQ*-Community.
Als 1972 die «Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern» gegründet wurden, steckte das emanzipatorische Credo unseres Vereins noch in den Anfängen. In den ersten Statuten wurde der eigentliche Zweck mit «Förderung der zwischenmenschlichen Beziehungen» nur zaghaft umschrieben. In den aktuellen Statuten wird der Vereinszweck eindeutiger benennt, setzten wir uns doch dafür ein, dass Menschen, die wegen der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität oder der Geschlechtsmerkmale von der heterosexuellen Norm abweichen, «in unserer Gesellschaft gleichberechtigt und ohne Angst leben können». Und im Mai dieses Jahres haben wir uns auch einen neuen Namen gegeben: Aus den «Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern» wurde «hab queer bern».
Seit der bald 50-jährigen Geschichte hat sich unser Verein stark verändert. Bis vor ein paar Jahren stand als Ziel die Gleichbehandlung von gleichgeschlechtlichen Lebensformen im Vordergrund. Heute gehören auch klar trans und intergeschlechtliche Personen und Menschen, die sich zwischen oder ausserhalb des gesellschaftlichen Zweiersystems «weiblich» und «männlich» befinden, zur Community. Unsere Vizepräsidentin Petra Brombacher betont: «Sexualität, Geschlecht und Körper sind so vielfältig, dass jeden Morgen eine neue Identität wach werden kann».
LGBTIQ*
Was bedeutet diese Aneinanderreihung von Buchstaben? Was bedeutet das Sternchen? Was bedeutet «queer»? Petra Brombacher ist überzeugt, dass auch Menschen ausserhalb der queeren Community regelmässig mit diesen Fragen konfrontiert sind. Deshalb sind gerade alle Menschen ausserhalb dieser Community herzlich zum QueerNetworking im Raiffeisen Forum eingeladen.
Der Abend startet um 18.30 Uhr mit einer Vorstellung unseres Vereins, danach erzählen eine lesbische Frau, ein schwuler Mann, eine trans Frau und ein trans Mann, eine intergeschlechtliche Person und eine nicht-binäre Person auf dem Podium über sich und beantworten anschliessend während dem Apéro persönliche Fragen.
Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung erforderlich.
QueerNetworking mit hab queer bern
Montag, 20. Januar 2020, 18.30 Uhr
Raiffeisen Forum, Schauplatzgasse 11, Bern
Die Rechte queerer Menschen in der Schweiz: Beschämend mittelmässig
Wenn es um die Rechte von LGBTI-Menschen geht, schneidet die Schweiz schlecht ab. «Entscheidend dafür sind der mangelhafte Schutz gegen Diskriminierung und Hassdelikte sowie der massiv unzulängliche Schutz von trans und intergeschlechtlichen Menschen», sagt Ueli Zimmermann von der hab-Beratung.
Eine von der ILGA, dem internationalen Dachverband der LGBTI-Organisationen, jährlich überarbeiteten Statistik zeigt mit einem Ranking auf, ob und wie die 49 europäischen Länder die Rechte von queeren Menschen gewährleisten. Jahr für Jahr rutscht die Schweiz weiter nach hinten. In der aktuellen Statistik fiel sie innerhalb von einem Jahr von Platz 22 auf 27 zurück und platziert sich grad knapp vor dem Kosovo. hab-Präsident Christoph Janser findet diese mittelmässige Platzierung der Schweiz «beschämend und peinlich». Er betont, dass es «dringend einen grösseren politischen Willen braucht, die Menschenrechte von queeren Personen zu schützen».
Im vergangenen Herbst hat das Parlament den Schutz gegen Diskriminierung und Hassreden aufgrund der sexuellen Orientierung in die Rassismus-Strafnorm aufgenommen. Dagegen ergriffen EDU und JSVP das Referendum – die Schweizer Bevölkerung wird am 9. Februar 2020 darüber abstimmen. Der Schutz gegen Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität hatte bereits im Parlament keine Chancen.