Wo bist du offen queer in deinem Leben?

Mohamed Abdirahim:

Eigentlich über­all wo ich mich sich­er füh­le. Dank meines Aktivis­mus füh­le ich mich bestärkt und gehe selb­st­sich­er mit mein­er queeren Per­sön­lichkeit um.

Michaela Bajraktar:

Ich bin grund­sät­zlich immer offen queer, spreche es aber sel­ber nicht an, wenn es nicht ins Gespräch passt …

Jasmin Bärtschi:

Beson­ders in meinem Fre­un­deskreis, seid kurzem auch bei mein­er Fam­i­lie, beson­ders aber in meinem Aktivis­mus, mein­er Poli­tik und auf den sozialen Medi­en.

Lea Bill:

Ich bin eigentlich in allen meinen Lebens­bere­ichen offen queer. Sowohl bei der Arbeit, in der Fam­i­lie und unter Freund*innen und in der Poli­tik spreche ich darüber, dass ich mit ein­er Frau eine Liebes­beziehung führe. Aber es gibt schon viele Momente, Kon­stel­la­tio­nen etc., in denen ich das nicht an die grosse Glocke hänge, es nicht konkret anspreche, vielle­icht eine Anek­dote zu mein­er Fre­undin und mir nicht erzäh­le. Weil ich keine Blicke ern­ten möchte, keine (über­grif­fi­gen) Nach­fra­gen hören möchte. Und ich bin mir auch sehr bewusst, dass ich das auch nur kann, da ich eine cis Frau bin und in der Abwe­sen­heit mein­er Fre­undin mein Queer­sein nicht offen­sichtlich sein muss.

Thomas Briggen:

Ich lebe mit meinem Part­ner offen queer im täglichen Leben (Pri­vat und Beruf).

Petra Brombacher:

Ich lebe als weib­liche trans Per­son in mit­ten unser­er Gesellschaft. Ich bin eine Per­son des öffentlichen Lebens, spiele beim Ten­nis Club Thun, leite die GWHF Com­mu­ni­ty für queere Per­so­n­en, und organ­isiere die Trans­ge­sprächs­gruppe bei hab queer bern. Inter­views zum The­ma Trans­gen­der sind in ver­schiede­nen Medi­en erschienen und auch bei Tele Basel. Auf Anfrage berate ich queere Men­schen über Möglichkeit­en Ihre Nei­gun­gen auszuleben.

Lukas Bühlmann:

Ich lebe seit 40 Jahren offen schwul (in der Fam­i­lie, im Fre­un­deskreis, am Arbeit­splatz, am Wohnort) und habe mich in mein­er 20jährigen Zeit als aktiv schwu­len­be­wegter Mann (HAB, HACH) auch immer wieder stark öffentlich exponiert (was in den 80er Jahren nicht immer so ein­fach war).

Till Burckhardt:

In ein­er freien und offe­nen Gesellschaft ist der Schutz der Pri­vat­sphäre ein zen­trales Grun­drecht. Ich halte in der Öffentlichkeit an diesem lib­eralen Grund­satz fest. Wer sich aus Neugi­er für mein Pri­vatleben inter­essiert bekommt eine ehrliche Antwort  –  und das ist auch gut so.

Claudius Domeyer:

Ich lebe seit 2009 in einge­tra­gen­er Part­ner­schaft. Für mich ist es wichtig nach aussen zu tra­gen, dass nicht het­ero­nor­ma­tive Part­ner­schaften etwas ganz Selb­stver­ständlich­es sind. Mir ist es auch wichtig queere Lebensen­twürfe zu disku­tieren und zur Sprache zu brin­gen. Dadurch wer­den sie sicht­bar. Als Kind habe ich das lei­der nicht erlebt.

Nik Eugster:

Als Organ­isator von Par­ties wie die im Bier­hü­be­li, als aktives Mit­glied von Net­work (unter anderem in der poli­tis­chen Kom­mis­sion) und bei vie­len weit­eren Aktiv­itäten gehe ich seit jeher sehr offen mit mein­er sex­uellen Ori­en­tierung um. Ich habe sehr aktiv für ein Ja zur «Ehe für alle» gekämpft und dabei auch mein Pri­vatleben als biol­o­gis­ch­er Vater ein­er bei zwei Les­ben leben­der Tochter öffentlich gemacht.

Thomas Fuchs:

24 Stun­den von mor­gens bis abends — manch­mal mehr als mir lieb ist.

Anita Herrmann-Hausammann:

Wir sind mit einem schwulen Ehep­aar befre­un­det. Als mein ver­stor­ben­er Mann in Spanien durch einen Unfall ins Spi­tal musste, waren diese sofort präsent und haben uns sehr geholfen. Schon vorher haben mir diese bei­den Fre­unde gezeigt, dass eine Beziehung unter gle­ichgeschlechtlichen Part­nern ganz nor­mal gelebt wird. Diese Men­schen sind beson­ders liebenswert.

Mein Mann war 20 Jahre älter als ich. Die Blicke, welche wir ertra­gen mussten, als wir (ich 19, er 39) zusam­men kamen, waren nicht schön. Sprüche, wie «Was willst Du mit diesem alten Mann?» tat­en weh. Als wir dann zwei Kinder hat­ten und ich dann arbeit­en ging als Frau (Jahrgang 1962) war dies auch quer und wenn mein Mann auf dem Spielplatz die Kinder hütete, war dies zu dieser Zeit noch «abnor­mal».

Somit weiss ich sehr wohl, was einem passiert, wenn man nicht ins Bild passt. Ich bin klar der Mei­n­ung, dass alle Men­schen das Recht haben, in ihrer Eige­nart akzep­tiert zu wer­den und gle­ich behan­delt zu wer­den.

Joel Hirschi:

Ich lebe als offen­er homo­sex­ueller Cis-Mann zusam­men mit meinem Fre­und und unser­er Labradorhündin in Bern. Über meine sex­uelle Ori­en­tierung mache ich kein Geheim­nis. Het­eros machen das ja auch nicht. Ich sehe keinen Grund sich zu ver­steck­en. In der FDP engagiere ich mich für die Anliegen der LGBTIQ+ Com­mu­ni­ty und bin Mit­glied beim Pink Cross.

Sebastian Imhof:

In allen Sit­u­a­tio­nen, in welchen man engeren sozialen Kon­takt mit Men­schen hat über län­gere Zeit und um kri­tis­che Sit­u­a­tio­nen vorzubeu­gen: im Beruf, in Vere­inen und im All­t­agsleben (Fam­i­lie und Fre­unde).

Frédéric Mader:

Meine Queer­ness ist ein wichtiger und zen­traler Teil meines Lebens. Als bisex­uelle non-binäre Per­son werde ich alltäglich daran erin­nert, dass wir in ein­er het­ero­nor­ma­tiv­en Welt leben, welche das Leben für queere Per­so­n­en erschw­ert. Queer­fem­i­nis­tis­che Poli­tik ist inhärent in meinem Aktivis­mus. So zum einen auf Insta­gram, aber auch in meinem alltäglichen poli­tis­chen Engage­ment. Nicht nur in der Poli­tik ist meine Queer­ness zen­tral, son­dern auch in meinem Arbeit­sleben und meinem Studi­um, wo ich mich unteran­derem mit Queer His­to­ry auseinan­der­set­zte.  

Claude Meier:

In einge­tra­gen­er Part­ner­schaft, jedoch im siebten Jahr dann getren­nt. Ich sehe mich in ein­er priv­i­legierten Lebenssi­t­u­a­tion, dass ich aus meinem queer-Sein wed­er ein Geheim­nis noch ein alleiniges Lebens­mot­to zu machen habe. Mit mein­er Mit­glied­schaft bei Pink Cross, FDP.Die Lib­eralen Radi­gal und hab queer Bern unter­stütze ich Queer’s, welche mehr um Akzep­tanz zu kämpfen haben als ich selb­st.

Szabolcs Mihalyi:

Es ist mir wichtig als Schwuler LGBTI The­men in die gesellschaftliche Diskus­sion einzubrin­gen. Die meis­ten Men­schen wis­sen hof­fentlich, dass ich schwul bin – oder kriegen es am Rande sowieso mit, weil ich mal im HAB Vor­stand war, Mit­glied bei Pink Cross oder halt immer wieder über LGBTI rede …

Roger Nyffenegger:

Über­all!

Tabea Rai:

Ich lebe in jedem mein­er Lebens­bere­iche offen queer. Ich habe das grosse Priv­i­leg, in meinem Umfeld, bei mein­er Arbeit, in meinem Amt als Stadträtin und bei meinem Aktivis­mus offen queer leben zu dür­fen.

Urs Rohrbach:

Bin seit 2008 mit meinem Part­ner liiert und geoutet.  Fam­i­lie und das ländliche Umfeld haben dies sehr gut aufgenom­men. Im Job, bei den Studieren­den (als Dozent) und auch in der Öffentlichkeit spreche ich sehr offen und ganz nor­mal über meinen Lebensstil. Ste­he voll und ganz als schwuler Gemein­de­präsi­dent ein­er 7000 See­lenge­meinde vor.

Michael Ruefer:

Ich bin eigentlich fast über­all offen queer in meinem Leben, hänge es aber nicht an die grosse Glocke und will ein­fach als fre­undlich­er junger Mann respek­tiert wer­den. Ich halte es so: Wenn mich jemand darauf anspricht, beant­worte ich die Frage grund­sät­zlich gerne. Allerd­ings halte ich es so wie die meis­ten Diver­si­ty-Men­schen heute: Pri­vates, intimes gebe ich preis, wann ich es will. Mich inter­essieren Seit­en­sprünge und sex­uelle Prak­tiken wild­fremder het­ero Men­schen auch nicht.

Eva Schmid:

Ich mache kein Geheim­nis aus mein­er sex­uellen Ori­en­tierung. Sie ist meinem famil­iären und pri­vat­en Umfeld schon lange bekan­nt. Im beru­flichen und poli­tis­chen Umfeld habe ich mich unter­schiedlich ver­hal­ten: Heute ver­stecke ich meine sex­uelle Ori­en­tierung nicht mehr, aber noch vor sechs bis acht Jahren über­legte ich sehr genau, ob ich mich an einem bes­timmten Arbeit­splatz oute oder bess­er nicht.

Johannes Schwarz:

Ich bin kom­plett geoutet, sowohl in der Fam­i­lie, im Beruf und in der Partei. Ich mache auch nir­gends ein Geheim­nis um meine queere Leben­s­pla­nung und Freizeit­gestal­tung. Streng nach dem Mot­to: Wer fragt kriegt eine ehrliche und offene Antwort!

Barbara Stucki:

Ich lebe über­all offen queer, respek­tive offen les­bisch.

Michel Tschank:

Über­all. Ich bin öffentlich geoutet. Und ich bin seit vier Jahren im Vor­stand von Pink Cross.

Janosch Weyermann:

In meinem täglichen Leben. Ich ver­stelle mich grund­sät­zlich für nie­man­den …

Mia Willener:

Ich lebe in jedem Bere­ich meines Lebens offen, ob dies als queer wahrgenom­men wird , kann ich nicht beurteilen.

Marcel Wüthrich:

Seit meinem Com­ing-out über­all; dies gilt ins­beson­dere auch für meine Arbeit­ge­ber, bei denen ich bish­er angestellt war. Aber ich hänge meine sex­uelle Ori­en­tierung nicht an die grosse Glocke. Ich habe dabei immer gute Erfahrun­gen gemacht. Das Com­ing-out stellte für mein Inneres eine grössere Hürde dar, als sie es let­ztlich tat­säch­lich war.

Marco Zaugg:

Eigentlich über­all. Ich lebe mit meinem Mann in einge­tra­gen­er Part­ner­schaft, bin im Büro und in der Partei geoutet und besuche queere Events im In- und Aus­land, sei dies nun eine Schwulen-Bar in Ams­ter­dam oder die Pride in Zürich. Dies poste ich dann jew­eils auch auf meinen sozialen Medi­en und meis­tens sind die Reak­tio­nen pos­i­tiv. Ich bin da sehr priv­i­legiert, was mein Umfeld ange­ht, und dafür bin ich dankbar. Das ist lei­der nicht für alle so ein­fach.

Remo Zuberbühler:

Seit ich mich 2014 auf Face­book ziem­lich öffentlichkeitswirk­sam geout­ed habe lebe ich abso­lut offen. Ich ver­stecke mich vor nie­man­dem, spreche kon­se­quent von meinem Part­ner oder von Ex-Fre­un­den und rede mit vie­len Men­schen offen über Sex­u­al­ität und die Möglichkeit, Beziehun­gen sowie auch Sin­gleleben zu akzep­tieren.