Tränengas und Gummischrot in Istanbul

Bere­its zum drit­ten Mal in Folge wurde in Istan­bul die Pride ver­boten. Wer sich trotz­dem zum «Marsch des Stolzes» ver­sam­meln wollte, wurde mit Gum­mis­chrot und Trä­nen­gas weg gedrängt, über 20 Men­schen wur­den ver­haftet.

Die Polizei hat­te die Gegend um die zen­trale Einkauf­sstrasse Istik­lal gross­räu­mig abges­per­rt und auch Seit­en­strassen mit Bar­rikaden versper­rt; der Tak­sim-Platz wurde kom­plett abges­per­rt. Pas­san­ten wur­den kon­trol­liert und weggewiesen.

Homo­sex­u­al­ität war in der Türkei nie ver­boten. Noch 2014 nah­men über 100’000 Men­schen am CSD in Istan­bul teil. 2015 wur­den Aktivist*innen dann von einem Ver­bot in let­zter Sekunde über­rascht, der CSD wurde mit einem Wasser­w­er­fer, Trä­nen­gas und Gum­migeschossen niedergeschla­gen. Das Ver­bot wurde mit dem Ramadan gerecht­fer­tigt — obwohl der CSD schon mehrfach in den Fas­ten­monat gefall­en war — und wohl eher Beweis dafür, wie undemokratisch Erdo­gans Türkei gewor­den ist und sich langsam aber stetig ins Mit­te­lal­ter zurück kat­a­pul­tiert.

>Trä­nen­gas und Gum­migeschosse gegen Istan­bul Pride
>Trä­nen­gas gegen LGBT in Istan­bul

Spaziergang vor die türkische Botschaft in Bern

Für mor­gen Dien­stag, 27. Juni hat die AG Queer um 19 Uhr einen «friedlichen und bun­ten, aber wüten­den und laut­en Spazier­gang» vom Thun­platz bis vor die türkische Botschaft geplant. Gefordert wer­den vom Bun­desrat diplo­ma­tis­che Mass­nah­men für den Schutz der les­bis­chen, schwulen, trans* und inter* Min­der­heit in der Türkei.