3gang mit dem Mr. Leather und einem «Solidaritäts»-Fondue

Unser 3gang vom Mittwoch, 4. Dezem­ber wird beson­ders: Ein­er­seits find­et unser tra­di­tioneller Fon­due-Abend statt und ander­er­seits ist Gast Wern­er «Mr. Leather» Ober­li, der mit uns zusam­men auf deine Sol­i­dar­ität hofft. Du zahlst für das Fon­due ein «Fün­fliber» mehr und wir leg­en aus der Vere­in­skasse nochmals 5 Franken drauf – für den teuren Abstim­mungskampf und für ein deut­lich­es «Ja zum Schutz vor Hass» am 9. Feb­ru­ar 2020.

Wern­er Ober­li wurde im Okto­ber in Basel zum Mr. Leather Switzer­land 2020 gekürt. Als Mr. Leather habe er sich verpflichtet, die Led­er- und Fetis­chszene in der Schweiz zusam­men­zubrin­gen und Brück­en zur LGB­TIQ-Szene zu schla­gen. «Ich ste­he ein für Tol­er­anz und Respekt!» Seine Lei­den­schaft zu seinem Fetisch sei zudem sehr tief: «Ich füh­le mich in Led­er sehr wohl – es macht mich auch an, das enge Led­er an meinem Kör­p­er zu spüren». Er lebe seine Lei­den­schaft offen und mit grossem Stolz. Und als Mr. Leather ermutige er auch alle fetischin­ter­essierten Men­schen, ihre Fetis­che auszuleben.

Sein Com­ing-out hat­te Wern­er mit 16. Er habe viele Jahre als Bar­keep­er in der Led­er­szene gear­beit­et. 1987 wurde er mit dem HI-Virus infiziert – die schreck­liche HIV-Epi­demie der 90er Jahre habe grosse seel­is­che Nar­ben hin­ter­lassen und ihn stark geprägt: «1991 starb mein ehe­ma­liger Part­ner an Aids und auch viele Fre­unde».

Positiv sprechen

Wern­er Ober­li engagiert sich bei der Aids Hil­fe Bern. Im Com­mu­ni­ty-Team «Love­Bugs» informiert er in der Szene «Vor-Ort» über schwule Gesund­heit. Und für das Pro­jekt «Pos­i­tiv sprechen» besucht er Schulen und Aus­bil­dungsstät­ten, um dort über seine Leben mit HIV zu erzählen. «Es ist mir ein gross­es Anliegen, den Kampf gegen HIV nie aufzugeben und beson­ders auch die LGB­TIQ-Com­mu­ni­ty zu sen­si­bil­isieren und zu informieren.» Dazu sei er jed­erzeit bere­it mit allen Men­schen – ob sie sich selb­st zur queeren Com­mu­ni­ty zählen oder nicht – per­sön­lich darüber zu sprechen. «Zudem möchte ich als Langzeitüber­leben­der allen Men­schen, die auch mit HIV leben, Mut machen.»

Erschreck­end sei, dass in let­zter Zeit Feindlichkeit gegenüber LGB­TIQ-Men­schen wieder zunehme. Deshalb sei es äusserst wichtig, dass queere Men­schen stolz auf sich selb­st sind und für ihre Rechte kämpfen. So set­ze er sich für ein deut­lich­es Ja zur Erweiterung der Ras­sis­mus-Strafnorm um das Kri­teri­um «sex­uelle Ori­en­tierung» ein und find­et das «Solidaritäts»-Fondue eine tolle Sache. «Ausser­dem bitte ich aufrichtig darum, dass sich unsere Com­mu­ni­ty auch untere­inan­der gegen­seit­ig respek­tiert.»


Fickt euch!
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beim Check­point Bern — Stan­dort Aids Hil­fe Bern:
Schwarz­torstrasse 9 (Ein­gang Haus-Nr. 11)

oder beim Check­point Bern — Stan­dort Insel­spi­tal:
Uni­ver­sität­sklinik für Infek­ti­olo­gie
Haus 5, Freiburgstrasse 16p