#freethechechengays

Die Zeitung «Novaya Gaze­ta» berichtet aus Tschetsche­nien …

Seit ein­er Woche müssen wir laufend Schreck­ens­meldun­gen aus der rus­sis­chen Teil­re­pub­lik Tschetsche­nien zur Ken­nt­nis nehmen. So berichtete die Zeitung «Novaya Gaze­ta» anfangs Woche von «Elek­troschocks und Stan­gen­hieben» und veröf­fentlichte auch Bilder eines mis­shan­del­ten Mannes nach sein­er Freilas­sung.

Wir wur­den immer unter­halb der Taille geschla­gen: Beine, Hüften, Hin­tern, Taille. Sie sagten, wir wären wie Hunde, die kein Recht auf Leben haben.

In einem Gespräch mit gayRa­dio — das Inter­view wird mor­gen Abend um 19 Uhr auf RaBe aus­ges­trahlt — betont Kon­stan­tin Sher­styuk vom Vere­in Quar­teera, dass die Lage für Les­ben, Schwule und trans* Men­schen in Tschetsche­nien sehr gefährlich sei. Quar­teera betreut und begleit­et in Deutsch­land Men­schen aus Rus­s­land und rus­sis­chen Teil­re­pub­liken. Im Vorge­spräch mit gayRa­dio betont Kon­stan­tin dann auch, dass tat­säch­lich nur Infor­ma­tio­nen an die Medi­en weit­ergeleit­et wer­den dürften, die die Men­schen vor Ort nicht gefährden. «Nur örtliche LGBT-Organ­i­sa­tio­nen kön­nen derzeit abschätzen, wie die Lage ist», deshalb ori­en­tiere sich Quar­teera nur auf ihre Mel­dun­gen und ver­suche «keine Schätzun­gen» zu machen.

Im Gespräch mit gayRa­dio war es Kon­stan­tin sehr wichtig, klarzustellen, dass Tschetsche­nien eine rus­sis­che Teil­re­pub­lik sei, «wo eigentlich die rus­sis­che Ver­fas­sung, rus­sis­che Geset­ze gel­ten und der tschetschenis­che Präsi­dent ein Teil des Macht­sys­tems Rus­s­lands». Viele Medi­en hät­ten in den let­zten Tagen die Het­z­jagd gegen Schwule als ein rein tschetschenis­ches Phänomen dargestellt.

In ein­er Medi­en­mit­teilung betont Quar­teera dann auch, dass der Prozess der Mar­gin­al­isierung und Dämon­isierung von LGBT nicht erst in der let­zten Woche begonnen habe:

Im Nord­kauka­sus und vor allem in Tschetsche­nien wur­den in den let­zten Jahrzehn­ten täglich Men­schen- und Bürg­er­rechte ver­let­zt. In Deutsch­land leben zehn­tausende Flüchtlinge aus dieser Region — unter ihnen auch viele LGBT. Nach ihren Aus­sagen find­et eine Ver­fol­gung von Les­ben, Schwulen, Bisex­uellen und Trans­gen­dern in Tschetsche­nien seit Jahren statt. Der tschetschenis­che Präsi­dent Ram­san Kady­row hat mehrfach zum Aus­druck gebracht, dass sein­er Mei­n­ung nach regionale Tra­di­tio­nen wichtiger seien als Geset­ze. Auch Ehren­morde wur­den mehr als ein­mal von ihm gut­ge­heis­sen. Die rus­sis­che Regierung und ihre Behör­den haben da oft weggeschaut und dadurch sich selb­st dieser Tat­en mitschuldig gemacht.

Wie kön­nen wir hier in der Schweiz helfen? Reicht es, dass Pro­fil­fo­to auf Face­book mit dem Zusatz #freethechechen­gays zu ergänzen? Diese Frage stellte gayRa­dio Kon­stan­tin von Quar­teera. Hier seine Antwort:

Was machen unsere LGBT-Dachver­bände in der Schweiz in Sachen Tschetsche­nien? Antworten gibt im gayRa­dio Zürich Bas­t­ian Bau­mann von Pink Cross:

>Spendenkon­to, ein­gerichtet von «Enough is Enough» und dem «Aktions­bünd­nis gegen Homo­pho­bie»