Petition: «Gebt uns die PrEP zurück!»

Auf­grund eines Entschei­ds von Swissmedic ist seit dem 1. April 2019 die max­i­male Import­menge von Medika­menten – z.B. solche die im Rah­men ein­er PrEP einge­set­zt wer­den – von drei Monats­dosen auf eine Monats­do­sis her­abge­set­zt wor­den. Dabei ist PrEP heute ein wichtiges Instru­ment im Kampf gegen HIV. «Dialo­gai» und «Group SIDA Genève» haben deshalb eine Peti­tion lanciert, die eine Rück­kehr zu min­destens drei Monats­dosen ver­langt.

In der Schweiz ist die PrEP derzeit prak­tisch nicht zugänglich, da das einzig ver­füg­bare Medika­ment «Tru­va­da» 900 Franken pro Monat kostet und nicht von der Krankenkasse erstat­tet wird, wenn es für präven­tive Anwen­dung verord­net wird. Diese Kosten sind für die meis­ten Anwen­der völ­lig uner­schwinglich und Gener­i­ka sind in der Schweiz derzeit nicht ver­füg­bar. Wegen den restrik­tiv­en Regeln müssen die für die Gesund­heit von schwulen und bi Män­nern wichti­gen Medika­mente selb­st beschafft wer­den. Dazu schreiben die bei­den Organ­i­sa­tio­nen «Dialo­gai» und «Group SIDA Genève» in ein­er Mit­teilung: «Der Import aus dem Aus­land, dank Gener­i­ka bis zu zwanzig­mal bil­liger, ist daher der einzig real­is­tis­che Weg, auf die PrEP zugreifen zu kön­nen». Das gegen­wär­tige Sys­tem erschwere einen ver­ant­wortlichen Umgang mit der eige­nen Gesund­heit.

Die Her­ab­set­zung der Import­menge auf eine Monats­do­sis macht den zuver­läs­si­gen und regelmäs­si­gen Zugang zur PrEP vol­lends unmöglich: «Die monatliche Bestel­lung ist wegen der Post­laufzeit­en, der häu­fi­gen Verzögerun­gen bei der Zol­labfer­ti­gung und der häu­fi­gen Paketrück­hal­tun­gen durch die von Swissmedic beauf­tragte Eid­genös­sis­che Zol­lver­wal­tung völ­lig imprak­tik­a­bel», ergänzen die bei­den Organ­i­sa­tio­nen in ihrer Mit­teilung.

Wichtig an dieser Stelle der Hin­weis, dass diese Ein­schränkung nicht nur für PrEP, son­dern für alle Arzneimit­te­limporte gilt – und somit auch Men­schen mit chro­nis­chen oder schw­er­wiegen­den Gesund­heit­sprob­lem wie HIV oder Hepati­tis C, die nicht über die finanziellen Mit­teln für den Zugang zu ihrer Behand­lung in der Schweiz ver­fü­gen, trifft.

Petition gestartet

Eine Peti­tion von «Dialo­gai» und «Group SIDA Genève» fordert nun, dass diese Entschei­dung rück­gängig gemacht wird und im Min­i­mum drei Monats­dosen erlaubt sind. hab queer bern unter­stützt diese Peti­tion und wir bit­ten diese zu unter­schreiben. Je mehr Men­schen sie unter­schreiben, desto eher wird es gelin­gen, den Zugang zu Medika­menten – also auch zur PrEP – in der Schweiz zu verbessern!

Unterschreibe hier die Petition!