Wenn Liebe zum Verbrechen wird — Film über homosexuellen Asylsuchenden feiert Premiere

Schwul, schwarz und ohne Papiere: In Nige­ria entkommt Okey nur knapp dem Tod, auf der Suche nach Schutz geht sein Kampf in der Schweiz weit­er. Im Doku­men­tarfilm «Being Okey» erzählt er seine Geschichte. Der Film feiert am «Queer­sicht» Film­fes­ti­val in Anwe­sen­heit der Bern­er Regis­seurin­nen Pre­miere.

Aus­gangspunkt des Doku­men­tarfilms «Being Okey» ist der Über­fall in einem Dorf in Nige­ria. Nur knapp entkommt der homo­sex­uelle Okey dem Mord­ver­such eines wüten­den Mobs. Nach über fünf Jahren Flucht beantragt er in der Schweiz Asyl. Doch die Behör­den lehnen sein Gesuch ab. Der halb­stündi­ge Kurz­film der Bern­er Regis­seurin­nen Nadia Lan­franchi, Nina Oppliger und Corinne Pfis­ter lässt an Okeys auswe­glos­er Sit­u­a­tion teil­haben: Ob von Para­grafen besiegelt oder von Hass und Aber­glaube befeuert: Okey darf nicht existieren, wed­er hier noch dort. Als Auf­takt sein­er Fes­ti­val­tournee macht «Being Okey» in Bern Halt und feiert anlässlich von «Queer­sicht» am Sam­stag, 4. Novem­ber Pre­miere.

«Mein grösster Wunsch wäre es, nach Hause zu gehen»

Homo­sex­u­al­ität ste­ht weltweit in 72 Län­dern unter Strafe, acht Staat­en bestrafen homo­sex­uelle Hand­lun­gen gar mit dem Tod. Trotz­dem ist in der Schweiz Ver­fol­gung auf­grund der sex­uellen Ori­en­tierung kein expliziter Asyl­grund. «Being Okey» wirft ein Schlaglicht auf den lan­gen Weg eines homo­sex­uellen Asyl­suchen­den. Und er zeigt was es bedeutet, Schutz zu benöti­gen und dafür um die Anerken­nung der eige­nen Geschichte kämpfen zu müssen: «Mein grösster Wun­sch wäre es, in meinem Land frei zu sein und nach Hause zu gehen. Das möchte ich! Aber das ist nicht möglich! Mir gefällt meine Sit­u­a­tion nicht, wirk­lich nicht!», erk­lärt Okey seine Lage.

Premiere mit Rahmenprogramm

Der 30-minütige Film «Being Okey» feiert am Film­fes­ti­val «Queer­sicht» in Bern Pre­miere. An der Ver­anstal­tung sind neben den drei Regis­seurin­nen auch Alan David Sangines, Gewin­ner des Tol­er­an­tia-Awards 2017, sowie Vertreter*innen von Amnesty Inter­na­tion­al anwe­send. Sie geben span­nende Ein­blicke in das The­ma Homo­sex­u­al­ität und Asyl und beant­worten Fra­gen aus dem Pub­likum. Die Filmvor­führung find­et am Sam­stag, 4. Novem­ber um 13.00 Uhr im Kino in der Reitschule in Bern statt.